Diese Geschichten sind meinen Enkeln gewidmet
Der Karpfen
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Es gibt viele Möglichkeiten, was man in seiner Freizeit machen kann, zum Beispiel: Fußball spielen, Fahrradfahren oder einen anderen Sport ausüben, mit Freunden einfach mal „abhängen“, verstecken spielen oder vieles mehr, aber das ist natürlich vom Alter und den Möglichkeiten abhängig.
Für Peterchen und seinen Freund, das kleine Fritzchen, war zum Beispiel Fußball spielen eine der Lieblingsbeschäftigungen. Aber da ihre beiden Papas leidenschaftliche Angler waren, war auch angeln für die beiden Freunde sehr interessant! Peterchen wollte unbedingt einmal alleine einen großen Fisch fangen, davon träumte er sehr oft. Ab und zu durften die 2 Jungs mit ihren Vätern am Wochenende mit zum Angelsee. Das war immer ganz aufregend! Man musste allerdings sehr früh aufstehen, aber wenn man dann mit den Papas am See sitzen konnte fühlte man sich schon sehr erwachsen und das war einfach Klasse! Das Angeln ist übrigens ein sehr verantwortungsvoller Sport! Peterchens Papa erklärte immer wieder wie vorsichtig man mit den Fischen umgehen müsste usw. Meist war es auch so, dass, wenn überhaupt einmal ein Fisch geangelt wurde, dieser wieder direkt von der Angel gemacht und zurück ins Wasser geworfen wurde. Dem Fisch war nichts geschehen, er schwamm munter weiter und die Angler hatten trotzdem ein tolles Angelgefühl! So war das jedenfalls bei Peterchens und Fritzchens Papa. Peterchen durfte sogar, unter Papas Aufsicht, ab und zu die Angel halten – leider hatte bei ihm aber noch kein Fisch angebissen – sein Papa meinte, das würde alles noch passieren. Angeln bedeutet, dass man sehr viel Geduld und Ruhe haben muss. Bei Fritzchen war es ähnlich, auch er hatte noch keinen Fisch an der Angel gehabt, wenn er ab und zu die Angel seines Vaters halten durfte.
Wenn die beiden Freunde 16 Jahre alt sind, dann dürfen sie ihren Angelschein machen und selbst angeln – das hatten die Papas bereits fest versprochen. Aber das war natürlich noch sehr lange bis dahin.
Der Angelsee, vom Angelverein, war mitten in den Feldern und gehörte zu dem kleinen Dorf in dem Peterchen und Fritzchen wohnten. Genauso wie der daneben liegende, kleine Weiher. An diesem Weiher durfte aber nicht geangelt werden, denn er stand unter Naturschutz, da am Ufer seltene Pflanzen wuchsen und Vögel dort ihre Nester bauten. Außerdem sollten in dem Weiher angeblich Fische leben, die schon sehr alt waren und die man schützen wollte. Dies alles war Peterchen und Fritzchen bekannt und es wurde auch oft darüber gesprochen, wie interessant bestimmt das angeln am Weiher wäre, aber eben dort verboten ist. Bei dem letzten Angelausflug mit ihren Vätern, hörte Peterchen wie sein Vater mit Fritzchens Vater darüber sprach, dass es gut ist, dass für den Weiher ein Angelverbot besteht und dadurch die Natur und vor allen Dingen die Tiere, im speziellen die Fische, geschützt würden. Peterchens Papa war ein richtiger Naturschützer und wurde von seinem Sohn immer sehr für seine Kenntnisse- und Pflege der Natur, bewundert.
Aber es gab natürlich auch immer diesen Wunsch selbst zu angeln und auch einen Fisch alleine an die Angel zu bekommen. Nur das war eben noch lange nicht möglich. Angel mal halten schon, aber selbst angeln, nein!
Oft sprachen die Freunde Peterchen und Fritzchen darüber, wenn sie alleine waren. Sie wollten so schnell es ging groß und erwachsen werden, damit sie auch einen Angelschein machen konnten und überhaupt, alles das machen, was Erwachsene dürfen. Sie hatten gerade wieder dieses Thema, als sie im Gras lagen und ihren Papas zuschauten, die ihre Angel in den See hielten. Leise – man darf die Fische nicht stören- unterhielten sie sich. „Ich habe gehört, dass im Weiher ein ganz großer Karpfen schwimmt, der bestimmt bald herausgeangelt wird, weil er einfach zu groß geworden ist für den kleinen Weiher“, sagte Peterchen zu seinem Freund.“ Und weil er so groß sein soll zerstört er auch die Pflanzen, die am Uferrand und im Weiher wachsen und die auch unter Naturschutz stehen“, sagte Peterchen noch dazu. „Das machen bestimmt dann Angler, vielleicht sogar unsere Papas, den Fisch herausholen?“ meinte Fritzchen. „Wenn das passiert, dann wären Dein und mein Papa große Helden“, sagte Peterchen.“ Ich habe gehört wie meine Mutter sagte, dass der oder die Angler, die irgendwann einmal den Karpfen angeln, bestimmt so etwas wie Helden sein werden. Das war natürlich eine Sache – so einen großen Fisch herausholen, den Weiher und die Umwelt schützen – und dabei ein Held sein. Wow, Peterchen und Fritzchen waren von dieser Vorstellung ganz begeistert. Im Geiste stellten die beiden Kinder sich vor, sie wären diese Angelhelden und das ganze Dorf würde sie zu ihrem Fang beglückwünschen. Peterchen träumte beim Einschlafen immer noch davon und am nächsten Tag hatte er eine Idee, die er unbedingt sofort seinem Freund Fritzchen mitteilen musste.
Im Angelverein gab es einen großen Jungen, der hatte schon einen Angelschein, hieß Tobias, ein Nachbarjunge der auch oft am Angelsee angelte. Tobias war ein super Typ, der den beiden Freunden Peterchen und Fritzchen viel über das angeln erklärte und überhaupt war er immer sehr nett zu den beiden. Er war auch immer lustig und für einen Spaß zu haben. Peterchen erklärte seinem Freund Fritzchen, dass er unbedingt mit Tobias sprechen muss und diesem seine Idee mitteilen. Erst einmal allein und dann würde er mit Fritzchen reden. Fritzchen fand das überhaupt nicht gut – schließlich machten sie doch alles zusammen – also was sollte diese Geheimniskrämerei? Doch Peterchen war nicht umzustimmen. Erst wollte er mit Tobias sprechen und dann darüber Fritzchen berichten. Dieser war zwar darüber ziemlich „sauer“, aber es nützte nichts, Peterchen war nun einmal ein ganzes Jahr älter als Fritzchen und das war entscheidend! Die Gelegenheit mit Tobias zu reden, ergab sich für Peterchen schneller als gedacht. Am Samstagabend war das alljährliche Dorffest und Peterchen durfte mit seinen Eltern auf den Festplatz und am Abend auch länger aufbleiben. Als er sich gerade eine Limonade holte, stand er plötzlich neben dem großen Tobias. Tobias begrüßte Peterchen und war schon fast wieder am Gehen, da ergriff Peterchen die Gelegenheit und bat Tobias um ein Gespräch. Tobias nickte und Peterchen begann auch gleich mit seinem Anliegen. Er fragte Tobias ob er schon von dem großen Karpfen, der im Weiher leben sollte, gehört habe. Hier hatte Peterchen bei Tobias voll ins Schwarze getroffen, denn das war ein Thema, dass den Angler Tobias sehr interessierte, denn auch er hatte den Anglern im Angelverein schon oft zu gehört, wenn sie über den sagenhaft großen Karpfen, der angeblich im Weiher herumschwamm, sprachen. Und obwohl niemand diesen Fisch jemals wirklich gesehen hatte, so wurde doch vermutet, dass er existierte. Das erzählte Tobias dem Peterchen und außerdem sagte er noch, dass die Angler auch darüber sprachen, dass der große Fisch, wenn er denn wirklich im Weiher lebte, dem Weiher und seiner geschützten Pflanzenwelt schaden würde, durch seine Art alles zu durchwühlen und Pflanzen zu fressen. Aber alles was über Fisch erzählt wurde, war sehr geheimnisvoll.
Das alles sagte Tobias zu Peterchen und auch darüber, dass natürlich für jeden Angler der Fang eines Karpfens das größte Glück wäre. Aber die Karpfen sind schlau und lassen sich nicht leicht angeln. Und genau deshalb war der geheimnisvolle Karpfen aus dem Weiher, ja auch so interessant. Für die Angler und ganz besonders für Tobias und genauso für Peterchen. Die beiden Jungs waren sehr in ihr Gespräch vertieft. Peterchen fasste sich ein Herz und erzählte Tobias, was ihm so durch den Kopf ging. Wenn man es schaffen würde, den Karpfen aus dem Weiher zu holen – und den Fisch irgendwohin ins Wasser legen könnte – er soll ja am Leben bleiben – dann würde man
1.) den Fisch retten,
2.) den Weiher und seine Pflanzen schützen und
3.) man wäre praktisch ein Angel- Held.
Und da Peterchen hierüber schon länger nachgedacht hatte, hatte er auch eine Lösung parat: der Karpfen sollte in ein großes Gefäß, am besten in eine Badewanne und dann bräuchte er nur genügend Pflanzen und Schlamm, damit er es so richtig gemütlich hat. So wie im Weiher eben. Tobias schaute Peterchen erstaunt an. „Was Du für verrückte Ideen hast, das hätte ich Dir gar nicht zugetraut“, sagte er zu ihm. „Aber Dir ist doch klar, dass das überhaupt nicht zu machen ist!“ Außerdem ist es verboten an dem Weiher zu angeln – egal ob der Fisch darin, die Pflanzen zerstört usw. Erst muss das irgendwann mal genehmigt werden.“ Und dann, niemand weiß ob dieser Karpfen wirklich existiert.“ „Aber wenn es ihn gibt“, sagte Peterchen „wird eines Tages der ganze Weiher von diesem Fisch durcheinandergewirbelt und wenn sie den Karpfen angeln, stirbt er bestimmt“, meinte Peterchen ziemlich niedergeschlagen dazu. „Aber stell dir vor, es gäbe diesen Karpfen wirklich und er würde aus dem Weiher einfach verschwinden, also geangelt werden? „sagte Peterchen zu Tobias – „das Wasser wäre nicht mehr so aufgewühlt, wie es jetzt ist, würde sauberer werden und vor allen Dingen, der geangelte Karpfen könnte gerettet werden. Er müsste nur in ein anderes Gewässer, wo er ungestört weiterleben könnte, wie zum Beispiel meine Idee mit der Badewanne.“ Peterchen und Tobias waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie nicht bemerkten, dass Peterchens Vater plötzlich neben ihnen stand. „Peterchen, was habt ihr zwei denn so Wichtiges zu besprechen?“ Ich suche Dich schon die ganze Zeit, wir wollen nachhause gehen“, sagte er. Tobias meinte daraufhin, dass sie sich über das angeln unterhalten hätten und darüber die Zeit vergessen haben.
Das konnte Peterchens Vater gut verstehen – schließlich war er auch ein begeisterter Angler und wenn er sich mit jemand übers angeln unterhalten konnte, dann vergaß er auch manchmal die Zeit. Er strich seinem Sohn zärtlich über das Haar und sagte ihm, dass er schnell groß werden würde und dann selbst angeln darf. Tobias sagte zu Peterchen, dass er bald mit ihm wieder über das angeln sprechen würde und wünschte eine gute Nacht. „Ein sehr netter Junge, der Tobias“, meinte Peterchens Vater und nahm seinen Sohn an die Hand und zusammen gingen sie nachhause. Im Bett lag Peterchen noch lange wach und dachte darüber nach wie der Karpfen zu retten wäre, denn er glaubte fest daran, dass es diesen Fisch wirklich gab und ob der große Tobias, vielleicht auch eine Idee dazu hätte. Für Peterchen war Tobias bereits ein fester Bestandteil seiner Idee der „Karpfen -Weiher – Rettungsaktion“. Mit Fritzchen würde er erst darüber sprechen, wenn es soweit wäre……und damit schlief Peterchen tief und fest ein und im Traum schwamm ein großer Fisch um ihn herum, sah ihn mit großen Fischaugen an und verschwand dann im Schlamm.
Die nächsten Tage, sah und hörte Peterchen nichts von Tobias dem Angler. Zwar wohnte dieser nur eine Straße weiter als Peterchen, aber dennoch getraute Peterchen sich nicht einfach bei Tobias zuhause zu klingeln. Was sollte er Tobias denn sagen? Schließlich war es eine verrückte Idee, die vermutlich gar nicht durchzuführen war und überhaupt…….In der Zwischenzeit bemerkte Fritzchen bei seinem Freund Peterchen, dass dieser ziemlich ruhig und nachdenklich war – nicht einmal zum Bolzplatz zum Fußballspielen konnte er ihn überreden – Peterchen war irgendwie komisch, wie Fritzchen fand. Irgendetwas bedrückte seinen Freund, aber dieser sprach einfach nicht mit ihm darüber.
Schließlich, es waren wieder einige Tage vergangen, Peterchen war immer noch so „komisch“ ruhig und anders als sonst, sprach Fritzchen seinen Freund an und fragte ihn, was eigentlich mit ihm los sei. Und da rückte Peterchen endlich mit der Sprache heraus und erzählte seine Idee von dem Karpfenangeln im Weiher und von seinem Gespräch mit dem großen Tobias. Fritzchen war erstaunt, was sein Freund für Ideen hatte war aber auch sofort Feuer und Flamme dafür. Und, obwohl ein Jahr jünger als Peterchen, war er schon ein sehr aufgeweckter, kluger Junge und dazu auch ein begeisterter, angehender Angler. „Wenn es den Karpfen gibt und man kann ihn angeln– daran zweifelte Fritzchen anscheinend auch überhaupt nicht – „dann habe ich eine Idee, denn wir haben in unserer Scheune, die auf der Obstwiese steht, eine alte Badewanne. Da könnten wir doch Wasser und Steine und Pflanzen reintun und dann den Karpfen! Und den Karpfen angeln wir und holen ihn mit dem Kescher aus dem Weiher – wir müssen uns nur auf die Lauer legen……
Wow, Fritzchen war wirklich ein kluges Kind und hatte supergute Ideen. Peterchen war beeindruckt. Zwar gab es noch einiges zu überlegen, aber grundsätzlich war das doch ein fast perfekter Plan. Dass es Probleme gab, denn angeln am Weiher war verboten, das Gewässer stand unter Naturschutz, die Kinder durften noch nicht angeln…und so weiter, das alles war jetzt nicht wichtig. Es zählte nur noch die Super-Idee und die Erwachsenen würden bestimmt sehr zufrieden sein mit der „Karpfen und Weiher“-Rettung, nur das zählte. Peterchen, sah sich schon mit einer Medaille um den Hals, genauso Fritzchen und Tobias. Diese Medaillen würden sie vom Bürgermeister bekommen, für ihre Heldentat. So träumte Peterchen und hatte für nichts anderes mehr Interesse, als diese Angelaktion.
Am nächsten Tag, nachmittags, alle Kinder waren wie üblich nach Kindergarten, der Schule usw. auf dem Spiel-, Fußball- oder Bolzplatz oder zuhause, klingelte der Tobias bei Peterchens an der Haustüre. Peterchens Mutter sagte ihm, dass ihr Sohn auf dem Bolzplatz wäre und er ihn da bestimmt finden würde.
Tobias bedankte sich und fuhr mit seinem Fahrrad auf den Bolzplatz und hier traf er die beiden Freunde Peterchen und Fritzchen. Tobias rief Peterchen zu sich und sagte ihm, dass er sich mit ihm am nächsten Tag auf dem Bolzplatz treffen wollte – aber allein – da er mit ihm etwas sehr Wichtiges besprechen muss. Da er heute noch für eine Schularbeit lernen muss, kann er nicht bleiben. Tobias verabschiedete sich und fuhr mit seinem Fahrrad davon. „Du kommst selbstverständlich mit zu diesem Gespräch, denn Du bist jetzt mit im Team und das werde ich morgen schon dem Tobias erklären“, sagte Peterchen zu seinem Freund Fritzchen. Und so kam es, dass sich die drei Jungs am nächsten Tag wieder auf dem Bolzplatz trafen. Tobias war allerdings am Anfang nicht begeistert, dass Fritzchen auch mit dabei war, aber Peterchen sagte ihm, dass man seinem Freund unbedingt vertrauen kann und außerdem hätte Fritzchen noch einige super Ideen für ihre geheime Angelaktion.
So wurde es beschlossen, Fritzchen war ab sofort mit im Team und der große Tobias sowie die beiden Freunde steckten sofort die Köpfe zusammen und saßen sehr lange in ein Gespräch vertieft beieinander. Peterchen erzählte Tobias, von Fritzchens Idee, den Karpfen, wenn dieser geangelt ist, in die alte Badewanne (in der Scheune von Fritzchens Eltern auf dem Obstbaumgrundstück) zu tun. Natürlich musste Wasser in die Wanne und Schlamm, Pflanzen….alles was ein Karpfen ebenso benötigt. Was dann mit dem Karpfen passieren sollte, sollte später besprochen werden. Dafür gab es jetzt noch keinen Plan. Tobias meinte, dass das größte Problem sei, den Karpfen überhaupt aus dem Weiher zu bekommen. Denn, wie schon erwähnt, Karpfen sind sehr schlau und so ohne Weiteres würde sich dieser Karpfen, bestimmt nicht in angeln, bzw. fangen lassen. Und wenn das dann doch klappen würde – wie bekommen sie dann den sicherlich schweren Fisch in die Hütte auf die Obstwiese und dann in die Badewanne hinein? Fragen über Fragen, aber dennoch waren sich die drei Freunde einig, dass es kein Zurück mehr geben kann und die Rettungsaktion –Rettet den Karpfen und den Weiher- und damit die Natur – schnellstens beginnen müsste.
Jeder hatte nun zur Vorbereitung seine Aufgaben: Fritzchen musste klären, wie das mit der Badewanne und der Scheune klappen kann – war die Scheune verschlossen? -, kann man Wasser in die Wanne füllen, d.h. ist die Wanne überhaupt noch dicht? Peterchen war dafür zuständig, dass die drei Freunde einen gemeinsamen Termin finden und dass niemand erfahren konnte, wo die Drei sich zu diesem Zeitpunkt aufhielten und Tobias übernahm die Aufgabe, die gesamte Logistik (u.a. großen Kescher, Angelausrüstung usw.) zu besorgen. Ganz schön schwierig für die Drei dies alles zu organisieren und dafür zu sorgen, dass auch Niemand etwas von ihrem Vorhaben erfuhr! Zufälligerweise musste Fritzchen mit seinen Eltern auf die Obstbaumwiese zum Kirschen ernten und dabei konnte er auch in die Scheune hinein. Wie er feststellte war die alte Scheunen-Holztüre nicht zu verschließen, da sie klemmte. Das war natürlich super, damit musste er sich nicht um einen Schlüssel kümmern. Die alte Badewanne stand zugedeckt in der hintersten Ecke der Scheune. Ein perfektes Versteck fand Fritzchen. Und das Beste, die Wanne war noch tadellos in Ordnung. Natürlich verrostet und verdreckt, aber das war natürlich egal. Niemand interessierte sich seit Jahren für diese alte Wanne und daher war sie als Versteck, wenn Wasser darin war, für den Karpfen, ideal.
Tobias fuhr an mehreren Tagen hintereinander mit seinem Fahrrad auf die Obstbaumwiese von Fritzchens Eltern, ging in die Scheune und bereitete die Badewanne auf den Karpfenbesuch vor. Er füllte den Eimer, der in der Scheune stand, mit Wasser aus dem nahegelegenen Bach und schleppte dann Eimer für Eimer in die Scheune und kippte so viel Wasser in die Wanne, bis diese fast bis oben hin gefüllt war. Dazu kamen noch Steine, Erde, Schlamm und so einige Pflanzen aus dem Bachufer, damit der Karpfen es dann auch gemütlich hat – natürlich musste dieser ja erst aus dem Weiher raus und in die Badewanne rein!
Aber, dass dies gelingt, davon waren unsere drei Anglerfreunde felsenfest überzeugt!
An einem der nächsten Tage war es dann endlich soweit. Tobias, Peterchen und Fritzchen hatten sich für den Nachmittag auf dem Bolzplatz verabredet. Sie hatten zwei Stunden Zeit bis zum Abendessen zuhause. Das Abenteuer „Rettet den Weiher und den Karpfen“ oder Rettet den Karpfen vor den Anglern“, konnte beginnen.
Peterchen und Fritzchen waren am nächsten Tag schon vor der verabredeten Zeit auf dem Bolzplatz – schließlich wollten sie ja pünktlich sein. Tobias war noch nicht da, aber dafür der kleine Max mit seinem Fußball. Max wollte natürlich sofort mit den zwei Jungs kicken. Die zwei hatten aber für Fußball heute keine Zeit und Lust, das war klar. „Hey, ich kann schon gut kicken, machen wir ein Spiel zusammen?“, fragte Max die beiden Freunde. „Heute nicht Max, ein anderes Mal“, meinte Peterchen zu Max, worauf dieser traurig mit dem Fußball in der Hand, vom Bolzplatz nachhause ging, alleine zu kicken darauf hatte er keine Lust. „Wann kommt endlich der Tobias?“, meinte Fritzchen sehr ungeduldig zu Peterchen, der zeigte mit dem Finger geradeaus und sagte:“ da ist er doch schon!!“ Und tatsächlich, da kam Tobias, er schob einen sehr großen Schubkarren vor sich her und über der Schulter hatte er einen großen Rucksack hängen, sowie einen Kescher und eine Angelrute, die im Schubkarren lag. „Alles dabei“, sagte Tobias, „seid ihr startklar?“ „Natürlich!“ sagten die beiden Jungs und schauten Tobias erwartungsvoll an. Tobias hatte an alles gedacht, an die komplette Angelausrüstung für das Karpfen angeln, sowie den Schubkarren für den Transport – es konnte losgehen.
Hinter dem Bolzplatz führte ein schmaler Trampelpfad durch eine Wiese, dann kam ein Feldweg und danach rechts ab, Richtung Wald und kurz darauf tauchte schon der Weiher auf. Unsere drei Angler kamen mit dem Schubkarren und der Angelausrüstung ziemlich k.o. an dem Gewässer an, denn sie mussten ja die Wiese und den Feldweg schnell überwinden und zum Glück kam auch gerade niemand vorbei, der sie angehalten und gefragt hätte, was sie vorhaben. Tobias wusste, an welcher Stelle sie am besten nachdem Karpfen Ausschau halten sollten und wo sie sich an dem Weiher-Ufer mit ihrer gesamten Ausrüstung gut verstecken konnten. Zuhause hatte er einige Säckchen mit diversem Karpfen Futter gefüllt. Dieses Futter bestand aus Cornflakes, Mais aus der Dose, Haferflocken, Fischmehl. Das hatte Tobias alles zusammengemischt und Peterchen und Fritzchen staunten nicht schlecht, wie gut er sich auskannte und alles organisiert hatte. Besonders Peterchen freute sich sehr, dass sie Tobias dabeihatten, denn ohne ihn, das war klar, hätten sie sich niemals dieses Abenteuer zugetraut. Tobias hatte ein großes Gebüsch ausgesucht, da konnten sie sich gut mit dem Schubkarren und den Anglersachen verstecken und davor war Schilf und ein Uferrand, an dem, laut Tobias, Karpfen und andere Fische gerne im seichten und flachen Wasser nach Futter suchen.
Das heißt, mit viel Glück, würde der Karpfen auch an dieser Stelle vorbei schwimmen. Tobias gab Peterchen und Fritzchen Anweisung was sie zu tun hatten. Sie mussten ihre Schuhe und Strümpfe ausziehen und ihre Hosen hochkrempeln, genauso wie er auch und danach zogen alle, die von ihm mitgebrachten, Gummistiefel an. Seine eigenen Gummistiefel und noch welche für Peterchen und Fritzchen, die er noch zuhause übrighatte. Extra, damit die Eltern von den beiden Freunden Peterchen und Fritzchen nichts merken, wenn ihre Jungs an einem strahlend schönen Tag, mit Gummistiefel weggehen würden. Denn genauso war es. Die Sonne schien und von Regen keine Spur. Ja und Tobias Eltern arbeiten tagsüber, daher konnte er auch die ganzen Angelsachen, Schubkarre, Kescher, Gummistiefel und so weiter, unbemerkt, mit zum Weiher bringen. Nun gab Tobias den beiden Jungs die Säckchen mit dem Karpfen Futter, die er mitgebracht hatte. Er ging voran in den niedrigsten Uferbereich des Weihers und legte nah am Rand die Futter Päckchen für den Karpfen in das seichte Wasser. Peterchen und Fritzchen machten das genauso und nach einiger Zeit war alles Futter verteilt. Jetzt musste nur noch gewartet werden, ob der Karpfen das Futter entdeckt und angeschwommen kommt. Aber natürlich musste noch eine Angelrute mit Angelschnur und Angelhaken Köder dran montiert werden. Tobias Vater besaß eine spezielle Karpfen Angelrute und diese hatte Tobias natürlich dabei. Außerdem hatte er auch noch eine Büchse mit Würmern und Maiskörnern mitgebracht. Einige der Würmer und Maiskörner befestigte er an dem Köderhaken und dann warf er die Angel gekonnt aus – der Angelhaken mit dem Köder versank im niedrigen Wasser am Ufer und die Angelrute steckte Tobias zwischen Büsche, die am Ufer standen. Man merkte, dass er bereits ein erfahrener Angler war, der genau wusste, wie geangelt wird. Währenddessen hatten Peterchen und Fritzchen alle Futtersäckchen im Wasser verteilt und Tobias sagte ihnen, dass sie nun ganz still sein und sich nicht bewegen sollten, denn nun hieß es zu warten ob vielleicht doch der geheimnisvolle Karpfen auftauchte bzw. sogar anbiss. So saßen die drei Jungs im Gebüsch, versteckt zwischen Schilf und hohem Gras, die Füße in den Gummistiefeln und hatten alle ziemliches Herzklopfen vor lauter Aufregung. Außer Tobias, der ja, wie bekannt, schon Angelerfahrung hatte. Nun gut, es lief für die Jungs nach Plan, eigentlich müsste „NUR“ der geheimnisvolle Karpfen anbeißen. Mucksmäuschenstill saßen die Jungs versteckt im Schilf. Allerdings sagte Peterchen, nach einer Weile, dass es doch soweit wäre, dass sie nachhause müssten! Tobias hatte eine Armbanduhr an und stellte fest, dass die Zeit tatsächlich bald vorbei war und sie aufbrechen mussten.
Gerade eine Viertelstunde blieb noch, bis Peterchen und Fritzchen zuhause sein müssen. Sie hatten durch die ganzen Vorbereitungen und Aufregung fast die Zeit vergessen. Tobias sagte den zwei Freunden, dass er auch noch am nächsten Tag um diese Uhrzeit am Weiher sein könnte, die Angel und Schubkarren und Kescher, also alles was mitgebracht wurde, könnte man ja im Gebüsch gut verstecken und wenn die beiden Jungs auch am anderen Tag wieder kommen, würden sie einfach weitermachen mit dem Versuch den Karpfen zu angeln. Gesagt, getan, eine andere Möglichkeit gab es, aus Zeitgründen, ja auch nicht. Schnell wurden die Sachen im Gebüsch versteckt, die Gummistiefel ausgezogen und ebenfalls verstaut und die Schuhe und Strümpfe wieder angezogen. Peterchen und Fritzchen rannten, so schnell sie konnten, den Weg vom Weiher durch die Wiesen zurück nachhause. Tobias hatte es nicht ganz so eilig, seine Eltern kamen erst in einer halben Stunde nachhause und bis dahin war er längst daheim. Unsere beiden jungen Angler Peterchen und Fritzchen kamen rechtzeitig, aber ziemlich verschwitzt, zuhause an. Sowohl Peterchens Eltern, als auch die von Fritzchen, freuten sich, dass ihre Kinder da waren und offensichtlich einen schönen Nachmittag hatten. Peterchens Mutter meinte nur, dass ihr Sohn doch sehr verschwitzt wäre, aber sie glaubte, dass dies vom Fußballspielen käme. Und bei Fritzchen wunderte sich der Vater, dass sein Sohn feuchte Schuhe und Socken anhatte (alles lag vor der Eingangstüre), aber Fritzchen erklärte ihm, dass es auf der Wiese feucht war und der Fußball oft vom Hartplatz in die Wiese gekickt wurde. Bevor es an dem Abend zu Bett ging baten beide Jungs Ihre Eltern, am nächsten Tag wieder zum „Fußballspielen“ gehen zu dürfen und beide Elternpaare hatten nichts dagegen.
Vor Erschöpfung von den Erlebnissen schliefen sowohl Peterchen als auch Fritzchen schnell ein. Aber Peterchen wachte mitten in der Nacht mit Herzklopfen auf – er hatte geträumt, dass viele Angler am Weiher waren und die Angelausrüstung mit allem Zubehör, im Gebüsch gefunden hatten und diese Sachen ins Dorf mitnahmen und der Polizei übergeben haben. Als sich die beiden Jungs am nächsten Tag trafen und Peterchen seinem Freund von seinem Alp-Traum erzählte, stelle sich heraus, dass auch Fritzchen so einen ähnlichen, schrecklichen Traum gehabt hatte. Als endlich der Nachmittag kam und die beiden Jungs am Bolzplatz wieder den großen Tobias trafen, erzählten sie ihm sofort, dass sie schrecklich geträumt haben und Angst hätten, dass die Angelsachen gefunden wurden und weg sind. Aber Tobias beruhigte die beiden, er sagte, dass doch alles perfekt versteckt wäre und alles bestimmt noch da sei. Und tatsächlich, als die drei wieder an ihrem Versteck am Weiher ankamen, war nichts verschwunden. Puh, das war eine große Erleichterung für Peterchen und Fritzchen. Von der Schubkarre, bis zu den Angelsachen, nichts war weg! Niemand war zu sehen und der Weiher lag ruhig in der Sonne und das Wasser glitzerte wie ein großer Diamant. Nachdem die drei Jungs wieder ihre Gummistiefel anhatten, stellte Tobias die Angelrute auf und machte frischen Köder an den Angelhaken. Währenddessen legten Peterchen und Fritzchen neue Ködersäckchen, die sie noch übrighatten, am flachen Uferrand, aus. Die zwei Jungs suchten auch nach den am Vortag ausgelegten Futtersäckchen, aber sie konnten kein einziges mehr davon im Wasser entdecken. Vielleicht hatte der Karpfen, oder ein anderer Fisch (es gab ja genug Fische in dem Weiher) die Futtersäckchen entdeckt und sie genüsslich verspeist, oder das Futter hatte sich im Weiher längst aufgelöst. Es war auf alle Fälle spannend für die Jungs, zu wissen, ob der Karpfen am Ufer entlang geschwommen ist und das Futter entdeckt hat, denn dann könnte man darauf hoffen, dass er wieder vorbei schwimmt um nach neuem Futter zu suchen. Die Angelrute wurde wieder fest verstaut, Köder an den Angelhaken drangemacht – und die drei Angler saßen wieder versteckt im Schilf und warten. Die Zeit verging und Fritzchen war der Erste, der nicht mehr stillsitzen konnte, er musste aufstehen und ein Stück aus dem Schilf herausgehen und sich bewegen. Geduld, ruhig sitzen, nicht sprechen, das war nicht wirklich eine Stärke von ihm. Aber auch Peterchen fiel es immer schwerer, so ruhig sitzen zu bleiben, Tobias dagegen, ganz der erfahrene Angler, saß unbeweglich im Versteck am Uferrand und beobachtete die Angelrute und das Wasser, ob sich etwas bewegte, aber alles war sehr ruhig und von einem Fisch, geschweige denn von dem geheimnisvollen großen Karpfen, war nichts zu sehen. Zwischenzeitlich kam Fritzchen leise wieder zurück setzte sich zu den beiden anderen.
Aber auf einmal…. ganz plötzlich bewegte sich die Angelschnur – zuerst ganz leicht, aber dann sehr heftig! Tobias rannte ins Wasser, die zwei Jungs hinterher. „Ihr müsst die Angelrute ganz festhalten, da ist ein Fisch dran!“ rief er aufgeregt zu Peterchen und Fritzchen. Und nun standen alle drei Jungs im Wasser und versuchten mit allen Kräften die Angelrute zu halten und Tobias versuchte gleichzeitig die Angelschnur einzurollen. Aber da war anscheinend ein sehr großer Fisch am Haken, denn das Wasser spritzte hoch und die Jungs wurden immer weiter in den Weiher hineingezogen. „Ihr müsst die Angel fester halten und mir helfen, den Fisch heraus zu ziehen“, rief er den Jungs zu. Es war ein richtiger Kampf und Fritzchen fiel dabei fast ins Wasser. Peterchen ließ die Angel los und holte schnell den Kescher –während Tobias und Fritzchen weiter versuchten die Angel, mit dem Fisch dran, aus dem Weiher zu ziehen. Es sah so aus, als würde der Fisch gewinnen und davon schwimmen und die Jungs alle drei im Wasser landen.
Aber auf einmal, Tobias zog ganz fest an der Angel, schaute der Fisch aus dem Wasser. Es war ein sehr sehr großer Karpfen, der an dem Haken der Angelschnur hing. Alle drei Jungs riefen aufgeregt „das ist ER, das ist DER Karpfen“! Tobias hatte schon ein ganzes Stück die Angelschnur eingerollt und zog mit aller Kraft den Fisch aus dem Wasser. „Schnell, den Schubkarren“ rief er und die zwei Jungs holten den Schubkarren und Peterchen hob unter den zappelnden Fisch, den Kescher, damit der Fisch in das Netz hineingelegt werden konnte. Aber wer glaubte, dass der Karpfen so schnell aufgab, der irrte sich gewaltig! Er zappelte gewaltig und je mehr er aus dem Wasser gezogen wurde, je kräftiger kämpfte er! Aber die Jungs gaben nicht auf und endlich, endlich hatten sie den Karpfen in dem Kescher und zogen ihn ans Ufer. Mit großen Sprüngen versuchte der Fisch, obwohl schon auf dem trockenen, aus dem Kescher heraus zu springen. Das wäre auch beinahe gelungen, wenn nicht Tobias den mitgebrachten großen Plastiksack über den Fisch gestülpt hätte. „Wir müssen sofort Wasser in den Sack schöpfen mit dem Eimer“, rief er den zwei anderen zu und diese rannten, holten Wasser und kippten dieses in den Sack, zu dem heftig zappelnden Karpfen. Tobias hatte unterdessen den Angelhaken aus dem Fischmaul heraus gemacht und dadurch beruhigte sich der Karpfen anscheinend für den Moment. Tobias machte den Sack oben auf damit der Fisch etwas Luft bekam und passte vor allen Dingen auf, dass dieser nicht aus dem Sack hüpfte. Das Wasser im Sack schwappte gewaltig und der Karpfen, zuerst etwas ruhiger, begann wieder heftig zu zappeln und sich zu bewegen. Puh, man kann sich gut vorstellen wie alle drei Jungs schwitzten und aufgeregt waren. Peterchen und Fritzchen mussten nun auf Tobias Anweisung hin schnellstens alles zusammen sammeln, die Angelrute, Kescher, die Rucksäcke, ihre Schuhe und Strümpfe und dann schoben sie gemeinsam, mit den Gummistiefeln an den Füssen und von oben bis unten nass!, den Schubkarren mit dem Sack, in dem der heftig zappelnde Karpfen lag, aus dem Gebüsch auf die Wiese. Jetzt galt es noch eine weitere schwierige Aufgabe zu lösen – nämlich den Fisch mit samt der Schubkarre in die Gartenhütte von Fritzchens Eltern, auf der Obstbaumwiese zu bringen. Dort wartete ja, wie wir wissen, die von Tobias vorbereitete Badewanne. Was hatten die Jungs für ein Glück, dass an diesem Tag niemand auf der Wiese spazieren ging und gefragt hätte was sie den da so machen, mit dem Schubkarren und so weiter……
Die Jungs schoben alle zusammen den Schubkarren, irgendwie half jeder, obwohl nur Tobias derjenige war, der am meisten den schweren Schubkarren bewegen konnte. Und immer wieder schwappte Wasser aus dem Sack und der Karpfen hatte nicht mehr sehr viel Wasser und wenn sie nicht bald an der Obstbaumwiese ankämen, würde der Fisch bald im trockenen liegen. Aber endlich, tauchte die Obstbaumwiese auf und die Hütte war zu sehen. Noch einmal eine große Anstrengung und die Schubkarre etwas bergan schieben, alle drei Jungs schoben gemeinsam, es lief noch mehr Wasser aus dem Sack aber dann…. standen die Drei vor der Hütte und öffneten die Holztüre. Der Schubkarren wurde in die Hütte hineingeschoben und direkt neben die mit Wasser und Steinen und Pflanzen, gefüllte alte Badewanne gestellt. Tobias, Peterchen und Fritzchen nahmen den Sack, mit dem zappelnden Fisch drin, in die Hände und gemeinsam hievten sie den schweren Sack in die Wanne und ließen den Karpfen hinein gleiten.
Wenn man aber dachte, dass der Karpfen nun ruhig und zufrieden war, da hat man sich gewaltig getäuscht. Jetzt fing der Fisch erst richtig an zu zappeln, hoch zu springen und zu spritzen! Die Jungs standen um die Wanne und rechneten damit, dass der Karpfen bald über die Wanne springen würde. Sie holten ständig Eimer mit frischem Wasser aus dem Bach, denn der Karpfen kämpfte und spritzte so gewaltig, dass bald kein Wasser mehr vorhanden war und natürlich war in der Hütte jetzt auch alles klitschnass. Während Tobias den Karpfen beobachtete und aufpasste, dass er nicht aus der Wanne sprang, schauten Peterchen und Fritzchen sehr ängstlich auf das Geschehen. „Wie sollen wir denn von hier weggehen?“, meinten beide zu ihm? „Der Karpfen ist so wild und wenn er aus der Wanne auf den Fußboden springt und wir sind nicht da, wird er sterben, ohne Wasser!“ „Ja“, sagte Tobias, „das stimmt“. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass er so herum tobt ist und sich überhaupt nicht beruhigt.“ Aber eines war allen klar: der Karpfen war so groß und die Wanne für ihn viel zu klein! Da halfen auch keine Pflanzen und Gras in der Wanne, damit er es gemütlich hat. Der große Fisch hatte einfach nicht genug Platz und kämpfte um sein Leben. Unseren Angelhelden war klar, dass sie Hilfe brauchten, wenn der Karpfen diesen Umzug vom Weiher in die Badewanne, überleben sollte.
„Einer von uns muss zu seinen Eltern und Hilfe holen, allein schaffen wir das hier nicht.!“ Fritzchen erklärte sich bereit nachhause zu laufen und Bescheid zu sagen. Er wollte auch Peterchens Eltern sagen, was los ist und noch zu Tobias nachhause laufen um zu schauen, ob vielleicht dessen Papa schon von der Arbeit zuhause wäre. Tobias und Peterchen baten Fritzchen, so schnell zu laufen wie er könnte, denn es ging ja um das Leben vom Karpfen. Fritzchen rannte, so schnell es möglich war in das Dorf und beinahe hätte er Frau Pinsel umgerannt – Frau Pinsel, so wurde sie genannt von den Kindern, war die Frau von Herrn Pinsel, Herr Pinsel, der hieß eigentlich Herr Hofmann, war früher Malermeister gewesen und daher waren er und seine Frau bei den Kindern nur „die Pinsels“. Die Kinder liebten die beiden, denn sie waren immer so freundlich – aber gerade wäre Frau Pinsel umgestürzt, weil Fritzchen nicht auf sie achtete. „Was ist denn mit dir los“, hast du mich nicht gesehen?“, rief sie Fritzchen hinterher, aber der war bereits außer Sichtweite und stand schon vor seinem Elternhaus.
Außer Atem, aber auch mit großem Herzklopfen, stürmte Fritzchen in das Haus hinein und traf seine Eltern beide an. Sie saßen am Tisch und staunten nicht schlecht, als sie ihren Sohn so sahen, vollkommen aufgelöst, außer Puste und mit hochrotem Kopf. „Was ist los mit dir?“ fragte der Vater seinen Sohn. „Wo kommst du denn her?“ Fritzchens Mutter nahm ihren Sohn in die Arme und versuchte ihn erst einmal mal zu beruhigen. Aber Fritzchen hatte, wie wir ja wissen, keine Zeit für lange Erklärungen. Kurz und knapp berichtete er seinen Eltern warum, wieso und überhaupt, angeln, Weiher, Super-Karpfen, Hütte, Badewanne……..so in etwa versuchte er den sehr erstaunten Eltern zu sagen was los ist. „Aber jetzt muss der geangelte Karpfen gerettet werden und zwar ganz schnell“, schluchzte Fritzchen und die Tränen liefen ihm die Wangen runter, ebenso lief seine Nase! Es dauerte einen Moment, bis die Eltern aus dem Gestammel von Fritzchen, etwas verstanden. Es war ja alles so schrecklich für ihn und er hatte natürlich auch Angst, dass da ein großes Donnerwetter gleich über ihn hereinbrechen würde. Aber es geschah ein kleines Wunder, Fritzchens Vater nahm seinen Sohn in den Arm und sagte ihm, dass er sofort mit auf die Obstbaumwiese in die Hütte gehen wird und schaut wie er helfen kann. Fritzchens Mutter sagte ebenfalls sofort ihre Hilfe zu.
Darauf gingen Fritzchens Eltern mit ihrem Sohn zum Nachbarhaus, zur Familie von Peterchen und sprachen mit dessen Eltern über den „Notfall“. Auch hier sofort Zusage von Peterchens Vater, zu helfen und mit zu gehen. Peterchens Mutter blieb zuhause, denn sie musste ja auf Peterchens kleinen Bruder aufpassen. Und schon war die Truppe mit den Eltern von Fritzchen, Fritzchen und Peterchens Vater auf dem Weg zum Haus von Tobias Eltern. Hier wurde Tobias Vater über den „Notfall“ informiert und auch er ging sofort mit der Truppe Richtung Obstbaumwiese. Das war schon ein etwas eigenartiger Trupp, der da schnellen Schrittes durch den Ort lief, fast rannte. 4Erwachsene und ein Kind und alles Dorfbewohner, die ja jeder kannte. Die Leute, die die Truppe unterwegs auf ihrem Weg trafen, staunten nicht schlecht und fragten was los sei. Aber es war keine Zeit für Erklärungen und als dann auch noch auf dem Gehweg wieder die Frau Pinsel überholt wurde, war diese natürlich furchtbar erschrocken. Erst von dem Kind fast überrannt und jetzt im Laufschritt auch noch von Erwachsenen überholt und niemand beachtete sie und erklärte ihr was los sei, so etwas hatte es ja noch nie gegeben. Frau Pinsel beeilte sich, nachhause zu kommen und zu erzählen was im Dorf gerade geschieht. Bis sie zuhause war, wusste ja sowieso fast jeder im Dorf über diese seltsame Truppe Bescheid, denn Frau Pinsel war bekannt dafür, dass sie immer alles wusste und sofort weitererzählte.
Währenddessen war die Rettungstruppe bereits auf der Obstbaumwiese und in der Gartenhütte angekommen. Alle standen jetzt vor der Badewanne und bestaunten den riesigen Karpfen, der sich, zum Glück, etwas beruhigt hatte und es sich anscheinend jetzt doch in der Badewanne „gemütlich machte. Tobias hatte etwas Futter in die Wanne gekippt, es war genügend Wasser drin und der Karpfen, war bestimmt von der ganzen Aufregung auch ziemlich k.o. Zu erwähnen sollte man noch, dass sowohl Tobias als auch Peterchen Steine vom Herzen fielen, als die Erwachsenen in der Hütte eintrafen und niemand auch nur ein böses Wort sagte und überflüssige Fragen stellte, wie „wieso, warum“, oder so ähnlich. Im Gegenteil die erfahrenen Angler, der Vater von Peterchen und Fritzchen, trauten ihren Augen nicht, was da für ein mächtiger Karpfen in der Wanne war. Alle standen fassungslos und bestaunten diesen riesengroßen Fisch. Und da jetzt offensichtlich keine Lebensgefahr für den Karpfen bestand, da dieser sich beruhigt hatte und auch genug Wasser in der Wanne war, meinte Tobias Vater, dass es am besten wäre, dass die Kinder, einschließlich seines Sohnes, allen erklären sollten, wie und warum, der Karpfen, aus dem Weiher, in dem es verboten war zu angeln, in diese Badewanne gelangt sei.
Es war klar, dass jetzt alles ans Licht kommen würde und die drei Angelhelden Tobias, Peterchen und Fritzchen mit einer gewaltigen Schimpftirade rechneten und sich ängstlich anschauten. Aber die versammelten Erwachsenen waren erstaunlich ruhig und keiner schimpfte oder schaute böse oder so……..nein, eher waren sie erstaunt, fast sogar amüsiert, aber das merkten die Kinder nicht. Tobias Vater, fragte seinen Sohn, was sie sich denn bei dieser Aktion gedacht hätten, er wollte es genau wissen und verstehen, dasselbe meinten auch die anderen Erwachsenen, sie wollten einfach wissen, WARUM der Karpfen in der Badewanne und nicht mehr im Weiher war. Tobias, der älteste der drei „Anglerjungs“ nahm all seinen Mut zusammen und erklärte nun ganz genau, warum, wieso weshalb. „Wir wollten den Karpfen retten, damit er nicht von Anglern, die die Erlaubnis hätten, geangelt wird und sterben muss “ und außerdem haben wir gehört, dass der große Fisch, die Pflanzen im Weiher zerstört und frisst. Und da haben wir gedacht, dass wir den Fisch und den Weiher retten müssten“.
So sprach Tobias zu allen anwesenden und er sagte das so ernst und eindringlich, dass dies jeder auch verstand. Allerdings, das war klar, kam natürlich jetzt die Sprache darauf, dass am Weiher überhaupt nicht geangelt werden darf und die Jungs, dies ganz genau wussten! Alle drei Väter, sagten dies zu den Kindern. Die drei Jungs meinten daraufhin sehr kleinlaut, dass sie das wüssten, aber sie wollten doch einfach den Fisch und die Umwelt, also die Pflanzen im Weiher, retten und sie wüssten, dass sie nicht dort angeln dürften, aber geangelt hatte auch eigentlich nur Tobias und der hatte doch schon einen Angelschein. Sowohl Peterchen als auch Fritzchen standen da wie „begossene Pudel“, einige Tränen liefen und sie wollten am liebsten in einem Mauseloch verschwinden. Tobias wusste natürlich ganz genau, trotz seinem Angelschein, dass sie an dem Weiher verboten geangelt hatten, Rettungsaktion für die Umwelt oder den Karpfen, hin oder her. Und auch, dass er, den Jungs Peterchen und Fritzchen, die Idee mit dem Karpfenangeln, unbedingt hätte ausreden müssen. Aber es nützte nichts, allen war klar, dass jetzt etwas passieren und eine Entscheidung getroffen werden musste. Wohin mit dem großen Karpfen? Zurück in den Weiher oder in den Kochtopf und alle würden dann zum „Karpfen Blau“ Essen zusammenkommen? Eine schreckliche Vorstellung war das, besonders für Tobias, Peterchen und Fritzchen. Fritzchen fing auch sofort an fürchterlich zu weinen, als das Thema „Karpfen-Essen“ erwähnt wurde. „Ich gehe von euch allen weg und komme Nie wieder, wenn ihr den Karpfen tötet und esst“, schluchzte er und konnte sich gar nicht beruhigen. Peterchen war ganz still, sprach kein Wort, war kreidebleich und zitterte vor Angst, dass der Karpfen, den sie ja retten wollten, vielleicht doch und gerade wegen ihrer verbotenen Angelei, sterben müsste. Selbst Tobias, der sonst immer zu allem etwas zu sagen hatte, brachte keinen Ton heraus. Allein die Vorstellung, dass der Karpfen letzten Endes doch im Kochtopf landen würde, war einfach für die „drei Angler“ furchtbar. Aber es gab ja noch die andere Möglichkeit, nämlich den Fisch wieder in seine Heimat, den Weiher zu befördern, zumindest meinte das Peterchens Vater und die anderen Erwachsenen. Aufatmen bei den Jungs und sofort waren sie bereit, den Fisch, genauso wie sie ihn in die Hütte transportiert hatten, wieder zum Weiher zurück zu bringen.
Es dauerte nicht lange und die vier Erwachsenen trafen die Entscheidung den Karpfen am Leben zu lassen und in den Weiher zu bringen. Fritzchens Papa hatte einen sehr großen Plastik-Eimer, den er eigentlich für Gartenabfälle benutzte, dieses Gefäß wurde jetzt mit Wasser gefüllt und mit dem Kescher, holten die Männer den Karpfen aus der Wanne heraus und legten ihn in den großen, mit Wasser gefüllten Eimer. Erstaunlicherweise zappelte der Fisch kaum und verhielt sich sehr ruhig. Es sah fast so aus, als wüsste der Karpfen, dass nun alles gut würde und er wieder „Nachhause“ käme. Da es langsam dunkel wurde mussten sich alle mit dem Fischtransport beeilen. Wie eine kleine Prozession sah es aus, als zwei Erwachsene, nämlich Fritzchen und Peterchens Vater, den Eimer mit dem Karpfen trugen. Zum Glück hatte dieser Eimer links und rechts Haltegriffe und so konnten die zwei Männer auch den Eimer gut transportieren. Tobias und sein Vater liefen hinterher und zum Schluss kam Fritzchens Mutter mit Fritzchen und Peterchen. Die Karpfen-Umzugsaktion war in vollem Gange und bis zum Weiher war es zum Glück nicht so weit. Als die Truppe dann endlich am Weiher ankam, wurde der Eimer mit dem Fisch auf den Erd-Boden abgestellt und der Vater von Tobias nahm den, erstaunlich ruhigen Fisch, mit dem mitgebrachten Kescher heraus und hob ihn ganz vorsichtig am Uferrand in den Weiher. Es dauerte allerdings etwas, bis der Karpfen sich bewegte, er „stand“, wie man so sagt, ganz unbeweglich im Wasser. Und Fritzchen und Peterchen hätten schwören können, dass der Fisch sie aus seinen großen Fischaugen ansah. Fast so, als wollte er sich verabschieden. Dann plötzlich spritzte das Wasser auf und vom Karpfen war nur noch die Flosse zu sehen und dann war er im Weiher untergetaucht.
Viel später, alle waren wieder zuhause und die Kinder Peterchen und Fritzchen und bestimmt auch Tobias, lagen in ihren Betten, setzte sich Peterchens Vater an das Bett zu seinem Sohn. Er schaute Peterchen an und streichelte ihm liebevoll über den Kopf. „Versprich mir, dass du auf keinen Fall noch einmal an dem Weiher versuchst zu angeln und wenn, dann nur mit mir am Angelsee und auch nur als Zuschauer. Ihr habt zwar eine gute Idee gehabt den Karpfen zu retten, aber es war verboten dort zu angeln und ihr seid noch keine Angler. Und da der Weiher unter Naturschutz steht, können dort die Fische geschützt leben und die Pflanzen wachsen so, wie es der Natur gefällt. Wenn der Karpfen Pflanzen frisst, wachsen neue Pflanzen nach. Alles ist in der Natur bestens geregelt und wir Menschen dürfen uns nicht in diesen Kreislauf einmischen, auch wenn wir denken, es wäre richtig. Eines Tages wird sich der Karpfen von ganz alleine verabschieden und zieht in den Karpfenhimmel um, ohne dass er von uns Menschen geangelt wird.“ Peterchen hörte seinem Vater sehr genau zu und vor Glück, dass alles doch noch gut ausgegangen ist und er von den Eltern keine Standpauke oder sonstigen Ärger bekommen hatte schlief er tief und fest ein. Im Traum schaute ihn der große Karpfen aus seinen großen Augen an und schwamm davon, es sah so aus als würde der Fisch nicht im Weiher, sondern im Meer schwimmen. Bei Fritzchen war es ganz genauso, er bekam keinen Ärger zuhause, aber er musste seinen Eltern fest versprechen erst zu angeln, wenn er einmal seinen Angelschein gemacht hat und dass er am Weiher in Zukunft alle Fische in Ruhe lassen muss, ganz besonders den Karpfen. Bei Tobias war es etwas schwieriger. Sein Vater und seine Mutter sprachen lange mit ihm darüber, dass er die beiden kleineren Jungs bei einem verbotenen Unternehmen unterstützt und mitgemacht hat, dabei wusste er doch, als Angelschein-Besitzer, dass es nicht in Ordnung war, was sie angestellt hatten. Aber Tobias war im Grunde ein sehr hilfreicher und lieber, großer Junge, das wussten seine Eltern. Sein Herz war schon sehr schwer und er hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, wegen dieser Angelsache. Sein Vater nahm ihn, nach einer Weile, als sie sich ausgesprochen hatten, in die Arme und er versicherte, dass das nie mehr vorkommen wird und er in Zukunft für die kleineren Jungs ein Vorbild sein wollte. Sein Vater drückte seinen Sohn noch einmal ganz fest an sich und wenn man still dabeigestanden hätte, hätte man die Steine, die von Tobias Seele fielen, herab purzeln hören, so glücklich war er, dass seine Eltern ihm verziehen hatten.
Und unser Karpfen – tja, dieser schwamm wieder vergnügt im Weiher herum, begrüßte alle seine Fischfreunde und berichtete davon, was ihm alles widerfahren war. Das Leben am und im Weiher ging friedlich weiter und wenn der Karpfen nicht gestorben ist, dann schwimmt er weiter seine Runden und wühlt nach wie vor im Uferbereich herum und sucht nach den Fischfuttersäckchen.
Februar 2024
„Haustiere“ – oder besser nicht?
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…..ja, das ist ein wirklich schwieriges Thema! Aber nicht für unseren Helden das Kleine Peterchen! Auf keinen Fall! Sondern für die restliche Familie… die Eltern, Großeltern ….alle waren sie dagegen und meinten, dass man abwarten müsste, bis der kleine Bruder kein Kleinkind mehr wäre, dann könnte man sich über das Thema „Haustiere“ erneut unterhalten.
Aber nun zu unserer Geschichte.
Eigentlich begann alles ganz harmlos. Wie üblich, wurde das kleine Peterchen eines Tages, von seiner Mutter mittags vom Kindergarten abgeholt – nur an diesem Tag wollte unser Held unbedingt ganz schnell nachhause. Seine Mutter wunderte sich sehr, denn ihr Sohn war immer gerne länger im Kindergarten. Meistens hatte er noch einiges dringend zu erledigen, z.B. unbedingt die Sandburg fertigzubauen, oder mit einem Freund noch etwas „zu besprechen“ usw. An diesem Tag allerdings nicht! „Mama ich möchte ganz schnell nachhause, schnell etwas essen und dann möchte ich in meinem Zimmer spielen.“ Peterchens Mama stimmte Ihrem Sohne zu, dass alles genauso gemacht wird, wie er sich das wünscht.
„Peterchen, gib mir doch Deinen Rucksack, der scheint mir irgendwie sehr schwer, hast Du Steine vom Kindergarten darin?“ fragte sie plötzlich ihren Sohn. Ihr war aufgefallen, dass Peterchens Rucksack anscheinend schwer war, zumindest sah es so aus. „Es ist alles gut, ich trage meinen Rucksack selbst, Mama. Er ist überhaupt nicht schwer!“ Zweifelnd schaute sich die Mama ihren Sohn und dann den Rucksack an. Irgendetwas stimmte hier nicht! Plötzlich bewegte sich der Rucksack und Peterchens Mama war richtig erschrocken. „Was ist in Deinem Rucksack, kannst Du mir das bitte sagen?“ fragte sie sofort und plötzlich kam ihr ein Gedanke.
Aber sie waren auch bereits vor der Haustüre und Peterchen hatte nun keine Gelegenheit direkt auf sein Zimmer zu gehen, sondern sollte den Rucksack sofort öffnen. Er war damit überhaupt nicht einverstanden und schaute seine Mutter an. Diese machte den Rucksack nun selbst auf –öffnete den Knoten –schaute hinein……und machte die Schnüre sofort wieder zu! „Was ist denn das? Was sind das für Tiere und wie kommen die in Deinen Rucksack?“, fragte sie ihren Sohn ganz entsetzt.
Nun musste Klein Peterchen alles erzählen und hatte keine Chance mit dem Rucksack, samt Inhalt, zu verschwinden. „Also Mama, die Emma, hat so kleine, süße Mäuse –ganz viele- von ihrer großen Schwester bekommen und hat die im Karton in den Kindergarten mitgebracht. Und im Bandenhäuschen habe ich mit Fritzchen und Emma dann die Mäuse verteilt – hat niemand gemerkt – sonst hätten ja alle so Mäuse gewollt und ich wollte schwarze und weiße, schaue mal wie süß die sind Mama! Ich wollte Dich damit überraschen!“
So erklärte unser Peterchen seiner Mutter, warum und wieso er Mäuse in seinem Rucksack hatte. Es waren 2 Stück – eine niedliche weiße und eine noch niedlichere schwarze kleine Maus. „Mama, das sind keine normalen Mäuse, die heißen Wüstenrennmäuse – und die mögen Menschen und man kann die in einen Käfig tun und dann immer beobachten und füttern!“ So versuchte Peterchen seine Mutter zu beruhigen und von den niedlichen Tierchen zu überzeugen. Aber die Mama bekam so „komische“ Augen, so als ob sie riesengroße Angst vor den Mäusen hätte und sie hielt sich ihre Hände vor den Mund. Nachdem sie sich dann etwas von dem Schrecken erholt und tief durchgeatmet hatte, schaute sie ihren Sohn streng an und meinte, dass es nun wirklich genug sei mit den Tieren, die Peterchen regelmäßig nach Hause brachte und alle Hausbewohner sehr beschäftigten. Angefangen von der Schildkröte Paula (der Nachbar Bruno wollte die Schildkröte nicht mehr). Leider hat die Schildkröte trotz intensiver Pflege den letzten Winter nicht überlebt – und ihr wurde ein Grab im Garten gegraben), dem Hasen „Agip“ (hatte Peterchen an einer Tankstelle „gefunden“, so süß und so klein- und mit nachhause gebracht und mittlerweile haben sie ihn an Freunde weitergegeben, weil er viel groß und dick wurde). Dann die Sache mit den ganzen Weinbergschnecken im Karton (hat Peterchen mit seinem Freund Fritzchen zufälligerweise gefunden und die Schnecken sind ja so hübsch mit ihren Häuschen). Der Karton wurde von Peterchen in der Scheune versteckt und die Weinbergschnecken sind rausgekrabbelt und sitzen jetzt überall im Garten und fressen die Blumen. Und dann die Brieftaube, die Peterchen heimlich im Schuppen „gesund pflegen“ wollte (sie konnte nicht richtig fliegen) und die dann wie wild herumflog und die Mama so erschrocken war, als sie nichtsahnend in den Schuppen ging! „Bestimmt habe ich noch etwas vergessen Peterchen, was Du an Tieren hier so angeschleppt hast – aber das mit den Mäusen, das ist die Höhe!“ schimpfte sie und konnte sich überhaupt nicht beruhigen.
Peterchen schaute ganz betrübt, denn er hatte befürchtet, dass die Mama nichts von den Wüstenrennmäusen halten würde. Daher wollte er die Mäuse ja in seinem Zimmer verstecken. Aber jetzt war das Theater natürlich groß. Peterchen versuchte seiner Mutter zu erklären, wie niedlich diese kleinen Mäuse sind und wenn sie zusammen sind, kommen vielleicht noch weitere, süße Mäuse dazu – hat Emma gesagt und die weiß es von ihrer großen Schwester. Aber das war wohl auch falsch, denn die Mama wurde immer wütender, je mehr Peterchen über die Mäuse sprach. Weder die zwei, geschweige denn noch weitere Mäuse wollte sie im Hause haben! Basta!
Sie nahm den Rucksack in die Hand als wären da Ungeheuer drin – Peterchen schaute seine Mutter an und wie auf Kommando rollten dicke Tränen seine Wangen hinunter.
„Alle Kinder haben Haustiere, Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Mäuse, manche haben sogar Ratten“ und ich habe überhaupt keine Tiere, weil ihr mir immer alle weg nehmt!“ schluchzte er und konnte sich nicht beruhigen. „Und Fritzchen hat auch Mäuse mit nachhause genommen und bestimmt darf er diese behalten“, sagte er unter Tränen. „Mein Sohn, Du weißt, dass der Papa und ich mit Dir schon oft über einen Hund gesprochen haben, aber dass die Anschaffung von so einem weiteren Familienmitglied gut überlegt sein muss! Und diese ganzen Tiere, die Du so anschleppst, die passen nicht hierher und benötigen ihre Freiheit in der Natur, aber nicht bei uns hier im Haus und schon gar keine Wüstenrennmäuse! Und ich glaube, dass auch Fritzchens Eltern nicht über Wüstenrennmäuse begeistert sind. Wenn heute Abend der Papa kommt, werden wir uns über Haustiere unterhalten. Aber jetzt bringen wir die Mäuse sofort hier weg!“
Da nützten die Tränen nichts, Mama war nicht um zu stimmen, das wusste Peterchen und er weinte immer mehr. Hatte er sich doch schon so auf Mäuserennen in seinem Zimmer gefreut! Er hatte vor, mit seinem Freund Fritzchen und den Rennmäusen richtige Rennen zu veranstalten, Schwarz gegen Weiß, seine Mäuse gegen die von Fritzchen. Fritzchen wollte seine Mäuse mitbringen und Peterchen seine Mäuse dann zu Fritzchen. Alles war so super geplant! Aber jetzt war alles vorbei und nur weil Mama mal wieder nicht mit den neuen Hausbewohnern einverstanden war und vollkommen ausgerastet ist. Er wollte sich doch um alles kümmern, einen kleinen Karton nehmen und bei dem Rudolf, der war bei der Feuerwehr und hatte immer für alles eine Antwort, erkundigen was die Mäuse (außer Käse aus dem Kühlschrank) so essen. Mama hätte überhaupt keine Arbeit mit den Mäusen gehabt!
Aber diese war unerbittlich, drückte ihm den Rucksack in die Hand und fuhr mit ihm und den Wüstenrennmäusen, zu der Mutter von Emma. Mama schaute immer auf den Rucksack, damit ja keine Maus plötzlich herausgekrabbelt kommt („wie kann man nur so Angst vor so süßen Mäusen haben“, dachte Peterchen und hielt den Rucksack fest auf seinem Schoß.). Er musste im Auto sitzen bleiben und Mama nahm den Rucksack und ging zu Emmas Mutter.
Unser kleiner Held schluchzte und weinte, die Tränen rollten unaufhörlich.
Jetzt hatte Emma wieder die Mäuse und er hatte keine, es war alles so schlimm für ihn. Wie es wohl seinem Freund Fritzchen mit seinen Wüstenrennmäusen ging? Ob er sie behalten durfte? Morgen im Kindergarten würde er Fritzchen sofort fragen.
Es war ein sehr einsamer und trauriger Nachmittag, Peterchen wollte niemanden sehen und blieb in seinem Zimmer, bis später der Papa nachhause kam, seinen Sohn auf den Arm nahm und mit ihm ein ernstes Gespräch „unter Männern“ zu führen begann. Er erklärte Peterchen, dass Rennmäuse nicht in dem Haus leben konnten, da sie Platz und Freiheit benötigten. „Dann ist ja auch noch Dein kleiner Bruder da und krabbelt herum und wenn dann mal zufällig so eine Maus abhauen und im Zimmer herumlaufen würde?“ Und so versuchte der Papa seinem Sohn klar zu machen, warum keine Renn- oder sonstigen Mäuse als Haustiere passen und hier leben könnten.
Er streichelte ihn ganz zärtlich, kraulte ihn hinter seinem Ohr (das liebte Peterchen ganz besonders) und sagte ihm, dass es vielleicht mal eine Lösung für ein Haustier geben würde, aber damit müssten sie noch etwas warten. Abends brachten Mama und Papa ihren Sohn gemeinsam ins Bett und das Thema „Haustiere“ wurde nicht mehr erwähnt.
Im Halbschlaf hörte Peterchen, wie sich seine Eltern im Zimmer nebenan leise unterhielten und wäre er nicht so müde gewesen, hätte er bestimmt auch etwas verstanden – für ihn war klar, dass noch einmal über seine Wüstenrennmäuse gesprochen wurde, die nun nicht bei ihm eingezogen waren……und sein letzter Gedanke vor dem Einschlafen war, dass er zu Fritzchen ziehen würde, wenn der die Wüstenrennmäuse behalten dürfte.
Aber am nächsten Morgen im Kindergarten erzählte Fritzchen, dass auch er seine neuen Haustiere nicht behalten durfte. Es gab großen Ärger und die Mäuse wurden zu Emma zurückgebracht. Genau wie bei Peterchen!
Die beiden Freunde spielten den Vormittag im Sand, bauten Sandburgen und sprachen darüber, dass sie doch so gerne die Mäuse gehabt hätten. Als Peterchen im Tannenbaum aber auf einmal ein Eichhörnchen entdeckte, war plötzlich die Trauer um die Mäuse verschwunden, denn die beiden Freunde hatten einen neuen Plan: sie wollten so ein Eichhörnchen ( am besten gleich zwei ) fangen, heimlich mit nachhause nehmen, zähmen und dann auf den Tannenbaum setzen. Bei Peterchen und bei Fritzchen stand ja so eine große Tanne.
Eine tolle Sache, ein gezähmtes Eichhörnchen zu haben – das hatte bestimmt niemand, nicht einmal Emma……………….
Chillen bei Oma
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Eines Tages, es war am Mittag, nach dem Kindergarten, waren Peterchen und sein Freund Fritzchen, zusammen zum Essen bei Peterchens Mama. Beide Jungs waren ziemlich k.o. – der Kindergarten war so anstrengend und die Susanne, die Kindergärtnerin hatte heute einen nicht so guten Tag. Jedenfalls hat sie die beiden Freunde geärgert. Sagt Peterchen zu seiner Mama.
„Ja, da habt ihr sicher etwas angestellt und ich bekomme bestimmt wieder ein Gespräch im KiGa wegen Dir Peterchen und Deine Mama Fritzchen, wird bestimmt auch wieder einmal dorthin müssen!“ Peterchen meinte, dass ausschließlich Susanne schlecht drauf war und nur am schimpfen und so was war. „Wir haben nix gemacht und nix angestellt, stimmts Fritzchen ?!“ Dieser nickte heftig und mampfte aber weiterhin seine Gemüsesuppe – schließlich hatte er einen Bärenhunger und die Susanne war ihm gerade ziemlich egal.
Susannes schlechte Stimmung konnte mit dem Streit im Bandenhäuschen zusammenhängen – wäre möglich. Die beiden Freunde hatten nämlich eine heftige Auseinandersetzung mit Moritz und seinem Freund Tim – beides so Loser aus der Blauen Gruppe und auf keinen Fall in der Gruppe von Peter und Fritz – nämlich der Bunten Gruppe. So hieß die Gruppe, in der Fritz und Peter seit einem halben Jahr waren und hier waren die beiden die absoluten Chefs. In der Blauen Gruppe waren dies Moritz und Tim – nur mal so zum Erklären. Also jedenfalls heute gab’ s mal wieder Streit zwischen den rivalisierenden Gruppen und einige Schrammen waren auch zu verzeichnen. Alles halb so wild!
Jedenfalls hatte jetzt auch noch Peterchens Mutter schlechte Laune – der Tag wurde immer besser. Nachdem Mittagessen beschlossen Peterchen und Fritzchen am besten der Peter Mama aus dem Weg zu gehen, denn mehr Ärger und schlechte Laune von Frauen hatten sie heute genug.
Im Peterchens Zimmer lagen die beiden Freunde auf dem Boden und überlegten was sie so mit dem restlichen Tag anfangen sollten. „Wir müssen jemand finden, der keine Ahnung von KiGa und Bandehäuschen und Moritz und Tim und der blauen Gruppe hat“ meinte Peterchen, denn dann haben wir wenigstens unsere Ruhe! Deine Mama fängt bestimmt auch nachher an nachzufragen!“ „Stimmt “, meinte Fritzchen betrübt, „sie will sowieso immer alles genau wissen was war!“. Nun wurden alle Personen durchgesprochen, die in Frage kämen, damit man seine Ruhe hat. Vom Bauer auf der anderen Straßenseite, bis zu Fredy, dem Briefträger, alle waren unterwegs und hatten bestimmt keine Zeit und auf die anderen Kinder in der Nachbarschaft hatten beide keinen Bock.
Plötzlich hatte Peterchen einen genialen Einfall. „Meine Oma, die könnten wir fragen, ich glaube die ist gerade wieder zuhause“. „Deine Oma?“, sagte Fritz, „welche von den beiden?“ „Meine beiden Omas wären perfekt, damit wir abschalten können und uns keiner nervt und in Ruhe lässt. Die eine ist allerdings erst heute Abend spät da und die andere könnte zuhause sein und Zeit haben. Wir können meine Mutter fragen.
Gemacht, getan, Peterchen ging und fragte nach. „Mama, Fritz und ich würden gerne die Oma Helma besuchen, weißt Du ob die heute Zeit hat und uns abholen kann?“ Peters Mama war erstaunt, so plötzlich und so ohne Vorwarnung zur Oma – steckte da mehr dahinter? Und dann auch gleich mit dem Freund?
Peters Mutter rief aber dann doch die Oma Helma an und fragte nach. Und siehe da – die Oma fand das eine gute Idee, sie meinte, dass sie sehr gerne die Kinder bei sich haben würde und diese auch abholen und nachhause bringen würde. Oma Helma wohnte ca. 5km von Peter und Fritz entfernt und hatte ein kleines Auto mit dem sie ständig hin und her fuhr. Überhaupt waren Oma Helma, wie auch die andere Oma Martha, Omas, die häufig unterwegs waren. Also gut, heute hatte Oma Helma Zeit und somit war ganz schnell ausgemacht, dass sie kommen und die Kinder holen und wiederbringen wird. Und das Allerwichtigste daran – die zwei Freunde konnten so richtig chillen…mit ab und zu etwas Süßem (Schokolade etc.) und Fernsehen bis zum abwinken und die Oma lässt sie in Ruhe!
Alles fand jetzt genauso statt und recht fix waren Peterchen und sein Freund bei der Oma Helma zuhause. Na ja die Oma, sie meint es ja immer gut, hat dann doch gefragt ob alles ok ist, es keine Probleme gäbe usw. Peterchen meinte nur kurz, dass sie beide abschalten wollten und ob sie noch Limo bekommen können. Oma Helma runzelte ein wenig die Stirn, nahm Peterchen nur kurz in die Arme (macht die Oma immer und da muss „Mann“ einfach durch) und sagte:“ schon gut, mein Großer, die Limo kommt sofort“!
Also saßen Peterchen und Fritzchen bequem auf der Couch und einer Liege, sahen TV (Männerfilme….Star Wars…) neben sich Limonade, Kekse, Schokolade, Gummibärchen
und Chips (im Kino wird ja auch immer Chips gegessen, Oma !!). Fritzchen meinte zu seinem Freund, dass er am liebsten jeden Mittag so chillen möchte, ob das denn nicht öfter zu machen wäre?
Peterchen wollte sich darum kümmern, aber im Moment nicht viel sprechen! So vergingen zwei herrliche entspannte Stunden – bis das Telefon klingelte und die Mama von Peterchen anrief und nachfragte wann die Kinder nachhause kämen. Oma Helma konnte noch eine halbe Stunde „herausschinden“ aber dann mussten die Jungs nachhause gefahren werden.
Abends beim Abendessen –Fritzchen war zuhause – und Peterchens Papa und sein kleiner Bruder saßen auch mit am Tisch, bekam Peterchen schlimme Bauchschmerzen und konnte keinen Bissen essen. Mama und Papa sahen ihren Sohnemann eindringlich an und meinten, dass zu viele Süßigkeiten schuld an dem Bauchweh wären und vermutlich auch eine Menge Limonade. Das ist alles zu viel für einen Kinderbauch, so ihre Meinung.
Peterchen gab den Eltern in dem Moment ja so recht und versprach in Zukunft nicht so viel zu schlecken.
Später im Bett – Mama hatte gerade die Gutnachtgeschichte vorgelesen und Papa hatte auch noch nach seinem Sohn gesehen, ging es Peterchen schon wieder viel besser. Beim einschlafen, dachte er nochmal über den Nachmittag nach und träumte von Bergen von Gummibärchen, Chips, Schokolade, Limonade……und von dem nächsten Chillen bei Oma und davon, dass er morgen im Kindergarten dem Moritz und dem Tim mal kräftig „ einen Schups geben wird….oder so…..“!
Die Schwimm-Brezel
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Eines Tages, es war noch Kindergarten-Ferien-Sommerzeit, machte das kleine Peterchen mit seinen Eltern, seinem kleinen Bruder Basti und seinem Freund dem kleinen Fritzchen, einen Ausflug an den Badesee.
Papas Auto war ganz schön voll bepackt mit allen Dingen, die für einen Tag am See so benötigt wurden: Luftmatratzen, Fußball, Federballschläger, Decke, Handtücher, usw. und in Mamas Korb war der nötige Proviant zum essen natürlich auch dabei. Die Kinder waren schon ganz aufgeregt vor lauter Vorfreude auf den Badesee, die Mama noch am überlegen, ob auch alles dabei ist und Papa wollte endlich starten. Es war, wie immer bei solchen Ausflügen, ohne Aufregung und Hektik ging das nicht über die Bühne.
Aber irgendwann saßen alle endlich im Auto, als Peterchens kleiner Bruder Basti, plötzlich an fing zu weinen. „Basti, was ist denn, was hast Du denn?“, fragte Mama leicht nervös nach hinten ins Auto. Aber Basti fing immer mehr an zu weinen und schließlich sagte Peterchen zu Mama: „der Basti hat seine Schwimmente Clara nicht dabei und jetzt will er nicht an den See“.
Papa platzte ein wenig die Geduld und er meinte, dass der Ausflug dann eben ohne Bastis Plastikente stattfinden müsse. Großes Geheule von Basti, genervte Mama und schließlich dann doch Ankunft am See. Beim auspacken am Auto fiel die gesuchte Plastik-Ente namens Clara, dann plötzlich aus der Gepäcktasche und siehe da – alles war plötzlich gut und Basti war zufrieden und lachte.
Es wurde schnell ein passender Liege-Platz gefunden und alle Badesachen ausgepackt. Peterchen und Fritzchen hatten beide ihr Seepferdchen gemacht und konnten bereits gut schwimmen, aber dennoch mahnten die Eltern immer zur Vorsicht beim Baden. Schwimmflügel hatten beide Jungs keine mehr an (natürlich nicht), diese bekam Klein-Basti angezogen – für alle Fälle und zur Sicherheit. Der große Schwimmreifen – eigentlich kein Reifen, sondern in der Form eines großen Brezels – wurde aufgeblasen und war wie immer ein großer Akt, weil soviel Luft benötigt wurde, aber zum Glück hatte Peterchens Papa eine Luftpumpe dabei.
Sofort erregte der aufgeblasene „Brezel-Schwimmreifen“ die Aufmerksamkeit der anderen Kinder und alle standen um den „Brezel “ herum. Das war übrigens immer so, wenn Peterchen mit Familie am Badesee war – so ein Schwimmreifen, der aussah wie ein großer Brezel, den hatte bisher niemand. Die Tante aus Bayern – da wo die Leute da wo sagen und da wo die hohen Berge und die tiefen Seen sind – sagt immer Mama, hat den Brezel-Reifen dem Peterchen geschenkt. Also Reifen-Brezel ins Wasser und die beiden Freunde sofort dazu.
Sah lustig aus, wie Peterchen und Fritzchen, sich in den aufgeblasenen Brezel legten und auf den See paddelten. Man sah die Beine und die Köpfe der beiden – alles war irgendwie „verschlungen“ und man hörte das Lachen der Kinder. Viele der anderen Badegäste staunten über das seltsame Gefährt auf dem See. Wer hatte auch schon mal einen schwimmenden Brezel gesehen, dazu noch einer in dem man sich hineinlegen konnte?
Die beiden Freunde schwammen also mit ihrer Schwimm-Brezel auf den See –immer weiter hinaus – so ganz allmählich. Der Papa von Peterchen stand am Ufer und beobachtete die Kinder ein wenig mit Sorge, da er fand, dass sie schon zu weit draußen im See waren.
Peterchen lag ganz entspannt in der Schwimm-Brezel genau wie sein Freund Fritzchen. In einiger Entfernung waren einige größere Jungs auf einer Schwimm-Matratze im See. Sie warfen sich gegenseitig immer wieder ins Wasser und hatten einen riesengroßen Spaß dabei. Nach einiger Zeit entdeckten sie die beiden Freunde in ihrer Schwimm-Brezel. „He, was ist denn das für ein komischer Schwimmreifen? Sowas habe ich ja noch nie gesehen, sieht aus wie ‘ne Brezel!“ Das rief plötzlich einer der Jungs hinüber zu den beiden Freunden.
Und kaum gesagt, schon schwammen zwei der größeren Jungs zu Peterchen und Fritzchen hinüber. „Wir sind mit einem Tausch einverstanden, ihr bekommt unsere Luftmatratze und wir Eure komische Schwimm-Brezel “, rief einer der großen Jungs aus dem Wasser zu Peterchen und Fritzchen. Aber diese beiden hatten natürlich überhaupt keine Lust auf den Tausch und versuchten so schnell es geht, weiter zu paddeln. Allerdings kamen sie nicht vom Fleck, denn mittlerweile waren alle vier großen Jungs um sie herum und hielten die Schwimm-Brezel fest. „Guck mal, richtige Babys und haben so ein abgefahrenes Schwimmteil “, meinte einer der großen Jungs. „Macht Euch runter und nehmt unsere Luftmatratze, das ist unser letztes Wort“, meinte dann ein anderer zu den beiden Freunden.
Es ging hin und her und Peterchen und Fritzchen bekamen es dann aber doch etwas mit der Angst, denn der Schwimm-Brezel schwankte sehr und sie wollten nicht mitten im See ins Wasser fallen. Peterchens Vater beobachtete den Vorgang vom Ufer aus und stieg in ein Ruderboot das am Strand lag. So schnell er rudern konnte, war er in der Mitte des Sees bei den Jungs angekommen. Als die größeren Jungs den Mann in dem Ruderboot ankommen sahen, schwammen sie ganz schnell wieder zu ihrer Luftmatratze und ließen Peterchen und Fritzchen in Ruhe. Peterchens Papa zog mit seinem Ruderboot die beiden Freunde in ihrer Schwimm-Brezel zurück an das Ufer und dann mussten die beiden einen Vortrag über sich ergehen lassen zum Thema „wie weit darf ich auf den See hinaus?“.
Als dieses „Donnerwetter “ vorbei war, kam Mama an und rief zum Picknick. Danach dann ein Fußballspiel mit den Nachbarjungs vom Strand und schließlich wieder eine Seetour mit der Schwimm-Brezel, aber diesmal nicht so weit weg vom Strand. Peterchen meinte zu Fritzchen, es wäre auch besser sie blieben in Ufernähe, denn nachher kämen vielleicht Piraten und wollten ihr „Schiff“ entern und das wollten sie ja auf keinen Fall. Am Abend, als die Sonne bereits untergegangen war, fuhren Peterchens Eltern mit den Kindern nachhause – kaum im Auto, fielen schon die Kinder- Augen zu und beim Einschlafen murmelte Peterchen noch etwas von einem Klasse-Tag und dass er bald wieder an den See wollte. Papa und Mama sahen sich an, lächelten und meinten, dass sie bestimmt bald alle zusammen wieder so einen schönen Badeausflug machen würden.
Zelten ganz allein –
Es war Juli, Sommerzeit und sehr heiß. Der Kindergarten hatte Ferien (zum Glück!) und Peterchen hatte ein bisschen Langeweile. Viele der Freunde waren gerade mit Ihren Familien verreist und Peterchens Papa und seine Mama hatten erst in 2 Wochen
Urlaub und dann fuhr die ganze Familie in Urlaub nach Spanien.
Aber bis dahin waren es eben noch ganze 2 Wochen. Peterchen hatte aber Glück, denn sein Freund Fritzchen war auch noch zuhause, denn auch seine Familie fuhr erst in 2 Wochen in den Urlaub. Wenigstens war der Freund da, aber das Langeweile-Problem war noch nicht gelöst.
Da hatte Peterchen plötzlich eine Idee – ausgelöst durch Sven, den Nachbarsohn. Sven war schon 12 Jahre alt und sehr erwachsen. Jedenfalls behandelte er Peterchen und Fritzchen immer so, als wären diese noch Babys! Also Sven, ist gerade mit seinem großen Bruder (der ist 14 Jahre und ziemlich cool) zum Zelten gefahren worden. Ganz ohne Eltern und so….natürlich ist das mega! Peterchen erzählte Fritzchen davon und schon begannen die beiden Freunde zu überlegen wie sie es anstellen könnten auch zu zelten – natürlich ohne Eltern und kleine Geschwister und sonstige Anhängsel. Peterchens Onkel hatte ein Zelt – soweit so gut! Und Wo zelten?
Am Spielplatz – hinter dem Hügel, meinte Fritzchen. „Viel zu nah bei uns zuhause“, meinte Peterchen, wir müssen einen anderen Zeltplatz finden! „Ich habe eine Idee“, sagte da plötzlich Fritzchen, „unsere Nachbarin hat so einen Garten mit einer Hütte darauf und eine Wiese dabei, da könnte das Zelt draufstehen und wenn es regnen würde, könnte man in die Gartenhütte gehen!“
„Super Idee“, freute sich Peterchen, das ist weit genug weg. Der Garten mit der Gartenhütte war in dem Ort, in dem beide Freunde wohnten. Zu Fuß schnell erreichbar von Peterchens und Fritzchens Zuhause, aber weit genug um für sich zu sein!
Die Eltern stimmten zu (seltsam, dass beide keine Einwände hatten!) und der Onkel stellte das Zelt sofort zur Verfügung. Er freute sich, dass er den beiden Jungs einen Gefallen tun konnte.
Jetzt wurde geplant und organisiert für das Zelten und übernachten ohne die Eltern! Peterchens Mama packte eine Tüte mit „gesunden“ essbaren Sachen (Äpfel, Brote…) ein und Fritzchens Mama packte ebenfalls noch eine Tüte mit Essbarem für die beiden Jungs. Zum Essen hatten sie auf alle Fälle reichlich!
Je mehr das Zelten mit Übernachtung näher rückte, je mehr organisierten die Eltern und je mehr zweifelten plötzlich die beiden Freunde (still und heimlich), ob sie sich das auch alles so allein zutrauten! Natürlich sprach keiner ein Wort zu dem anderen darüber. Schließlich waren sie ja keine Kleinkinder mehr und genauso groß (fast) wie der Sven.
Aber die Begeisterung für das Zelten (ohne Eltern) war bei den Freunden nicht mehr so richtig vorhanden. Natürlich merkten das die Eltern –aber niemand sprach mit den beiden Jungs darüber.
Der Tag war da – die Familien brachten die beiden Freunde zu dem Garten von Fritzchens Nachbarin. Die war sehr nett und gab den beiden noch einige Anweisungen was sie zu beachten hatten: nicht in die Blumenbeete treten oder Blumen umknicken, aber sonst könnten sie es sich in dem Garten gut gehen lassen. Einen passenden Platz für das Zelt war schnell gefunden, ganz in der Nähe der Gartenhütte. Die beiden Papas bauten das Zelt für ihre Söhne auf und man merkte, dass die zwei Väter am liebsten mit gezeltet hätten. Die Mamas standen dabei und beobachteten ihre Jungs, die Großen und die Kleinen! Diese waren jetzt auch mit Eifer dabei den Papas beim Zeltaufbau zu helfen – war eine aufregende Sache!
Als das Zelt stand, saßen die Erwachsenen und die Kinder vor dem Zelt, es wurde geredet und gelacht und war so richtig schön. Dann allerdings kam der Zeitpunkt als sich die Eltern verabschiedeten, denn schließlich wollten ja Peterchen und Fritzchen alleine zelten und auch alleine übernachten. Mit Küsschen und „wir kommen Euch morgen besuchen Sprüchen“, verabschiedeten sich die Erwachsenen und zurück blieben zwei Jungs, die auf einmal ganz schön Angst bekamen. Peterchen schließlich fasste sich ein Herz und teilte seinem Freund seine Ängste mit. Und Fritzchen war sichtlich froh, dass er auch endlich seinem Freund sagen konnte, dass auch er sich überhaupt nicht wohl fühlte so allein hier im Zelt. Draußen wurde es mittlerweile ziemlich dunkel und die zwei Freunde saßen sehr eng zusammen gepresst in ihrem kleinen Zelt.
Aufgeben und schnell nachhause laufen? Auf keinen Fall, die Erwachsene würden lachen und sagen, dass sie das ja gewusst haben usw. Also durchhalten und wach bleiben, so beschlossen dies die beiden Jungs und waren vor Angst schon ganz durchgeschwitzt. Fritzchen meinte plötzlich draußen vor dem Zelt ein Geräusch? zu hören und Peterchen hörte angeblich im Garten auch ein undefinierbares Knistern oder was auch immer das war. Die Jungs wurden immer ängstlicher und hielten sich fest umschlungen
ob das bei Sven und seinem Bruder auch so war? – Mittlerweile war das egal, denn die nächtlichen Geräusche waren unüberhörbar. „Wenn doch nur mein Papa hier wäre, der würde Alle und Alles draußen verscheuchen, „meinte Fritzchen ganz weinerlich. Und Peterchen, immer noch nach außen der „Starke“, schickte 1000 Versprechungen zum Himmel, dass er in Zukunft immer aufräumen- niemals mehr Widerworte geben – anstandslos in den Kindergarten gehen – keine Kämpfe mehr mit Moritz und Tim im Bandehäuschen machen würde und überhaupt…….die Tränen konnte auch er plötzlich nicht mehr zurückhalten.
Gerade als beide Zelthelden so richtig vor Angst anfingen zu zittern –draußen waren unwahrscheinlich, seltsame Geräusche in der Nacht zu hören (Löwen, Tiger oder so…), wurde das Zeltvordach geöffnet und beide Papas standen im Zelt! Sie meinten, dass sie einfach zuhause nicht schlafen konnten, da sie so gerne auch im Zelt geschlafen hätten und zufälligerweise haben sich beide hier getroffen und wollten nun gerne wissen, ob sie denn bei den Jungs übernachten dürften? Aber natürlich nur, wenn Peterchen und Fritzchen einverstanden wären, denn eigentlich wollten die beiden ja alleine sein.
Also, das geht in Ordnung sagte Peterchen und Fritzchen nickte dazu und schniefte seine Nase hoch. Zum Glück war es ja ziemlich dunkel im Zelt und die Papas konnten nicht sehen, dass ihre beiden Helden aussahen, als ob ihnen eine Zentnerlast von der Seele Gefallen wäre. Am Schluss lagen die Väter mit Ihren Jungs in den Armen im Zelt und alle waren glücklich und haben bis zum Morgengrauen durchgeschlafen und keine wilden Tiere haben die Nachtruhe gestört.
Irgendwann kamen die Mamas vorbei und hatten ein leckeres Frühstück dabei. Alles wurde zusammen im Freien gegessen und alle hatten Spaß. Da alle Eltern an dem Tag Urlaub hatten, wurde beschlossen, den Tag zusammen im Garten zu verbringen. Da die Sonne schien und es sehr warm war, natürlich ein perfekter Tag für alle. Als es auf den Nachmittag zuging und die Frage kam, ob Peterchen und Fritzchen am Abend noch einmal allein zelten wollten, sagten beide, dass sie doch lieber in ihren Betten zuhause schlafen würden. Die Eltern schauten sich an und lächelten und meinten, dass sie doch schon sehr große Söhne haben und sehr stolz auf diese sind!
Für Peterchen und Fritzchen war klar, dass sie ihr Geheimnis (ANGST) auf alle Fälle für sich behalten würden! Schließlich sind die Papas ja gekommen und zwar freiwillig und sie selbst haben durchgehalten und hatten überhaupt keine Angst! Nur zelten, alleine und übernachten, das wollten sie so schnell dann doch nicht mehr.
Der Ausflug auf die Ritterburg
Geschichte vorlesen:
Ganz in der Nähe des kleinen Dorfes, in dem das kleine Peterchen und sein Freund, das kleine Fritzchen, wohnten, gab es etwas ganz Besonderes…nämlich eine Ritterburg. Natürlich lebten auf dieser Burg keine richtigen Ritter mehr. Ihre Zeit war ja schon lange vorbei. Aber es gab sehr viele Geschichten und Bücher über die Burg und ihre früheren Bewohner. Es sollen sogar einmal Raubritter dort gewohnt haben, das waren ziemlich grimmige Gesellen und wohl auch sehr gefürchtet. Im Laufe der Zeiten allerdings wurde die Burg von friedlichen Ritterfamilien bewohnt. Diese waren richtige Grafen, die das Land und die Bewohner schützten.
Aber auch das ist schon sehr lange vorbei. Heute ist die Burg ein Museum und wird von einem „Verein zur Förderung der Geschichte“ geleitet und bewirtschaftet.
Aber noch immer übt die Ritterburg, die hoch über der Gegend auf einem bewaldeten Hügel thront, eine große Anziehungskraft aus. Viele Besucher kommen, bestaunen die Burg und sind von dem herrlichen Blick in die schöne Landschaft begeistert. Aber am meisten freuen sich die Kinder, wenn sie die Burg und vor allen Dingen die Innenräume der Burg, besuchen dürfen.
Auch unsere Helden, Peterchen und Fritzchen, gehörten zu den absoluten Fans der Ritterburg. Am liebsten wären sie jede Woche auf der Burg – es gab so unendlich viel zu entdecken. Aber die Burg war zu weit entfernt und natürlich hatten die Erwachsenen auch nicht immer Zeit (und Lust) dorthin zu fahren. Also mussten Peterchen und Fritzchen auf Besuchstage warten und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude……oder so. Sagen jedenfalls die Erwachsenen.
Vor einigen Wochen war es endlich wieder soweit. Peterchens Mutter hatte erfahren, dass am Wochenende auf der Burg Besuchstage für Kinder stattfinden. Die Kinder durften sich als Ritter verkleiden –auf der Burg gab es genügend Kostüme dafür- und konnten einen ganzen Tag dort verbringen. Natürlich mit einem Burgführer und in einer Gruppe von mehreren Kindern. Am Abend, nachdem „Rittermahl“ auf der Burg im Rittersaal sollten dann alle Kinder, pardon, „Ritter“, wieder von den Eltern abgeholt werden. So lautete das Programm.
Also wurden die beiden Freunde am Wochenende von ihren Eltern auf die Ritterburg gefahren und dem Burgführer – er hieß Kunibert – übergeben. Die üblichen Mahnungen wie „benehmt Euch und stellt nichts an“… usw. usw.“, waren nicht zu umgehen und Peterchen und Fritzchen nickten und versprachen sich selbstverständlich an die Anweisungen zu halten!
Burgführer Kunibert führte Peterchen und Fritzchen zu den anderen Kindern im Burginnenhof. Es waren Mädchen und Jungen da, die alle schon ganz aufgeregt waren. Zuerst durfte sich jeder ein Ritterkostüm aussuchen. Es gab Ritterrüstungen für Kinder, Helme, Holzschwerter, Kettenhemden und vieles mehr. Für jedes Kind war hier etwas zum Verkleiden dabei. Nachdem dann aus den Jungen und Mädchen Ritter geworden waren, teilte Kunibert diese in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe mit den größeren- und eine Gruppe mit den kleineren Rittern.
Peterchen und Fritzchen kamen zu der Gruppe der kleineren Ritter und fanden aber, dass sie in die Gruppe der Groß-Ritter gehörten. Gerade als Peterchen dies dem Kunibert mitteilen wollte, stand plötzlich Sven, der 12-jährige Nachbarsohn neben den beiden Freunden. „Na, was macht ihr denn hier?“, fragte er Peterchen und Fritzchen.
„Ich wusste gar nicht, dass auch Babys hier mitmachen dürfen.“ Das war natürlich eine richtige Gemeinheit von Sven, unsere beiden Helden als Babys zu bezeichnen. Peterchen war bereits ein Vorschulkind und Fritzchen wurde dies im nächsten Jahr! Die beiden Freunde waren wütend auf Sven und seine herablassende Art, sie als Kleinkinder zu behandeln! Am liebsten hätten sie ihm die Meinung gesagt, diesem Angeber! Zum Glück bekam Kunibert mit, was Sven zu Peterchen und Fritzchen gesagt hatte. Er nahm Sven auf die Seite und redete sehr ernst mit ihm. Danach ging Sven zu den größeren Kindern und ließ Peterchen und Fritzchen in Ruhe. Aber nicht, ohne den beiden Freunden noch einen sehr geringschätzigen Blick zu zuwerfen.
Mittlerweile wurden die Gruppen mit ihren Aufgaben vertraut gemacht. Die jungen Ritter sollten kennenlernen wie das Leben auf der Burg früher funktionierte. Die Gruppe von Peterchen und Fritzchen wurde als Spähposten und Melder eingeteilt. Die Burg hatte in den Mauern Öffnungen und dadurch konnte man schauen, ob sich fremde Ritter –also der Feind- der Burg näherten und dies musste dann sofort gemeldet werden.
Eine sehr wichtige Aufgabe war das und Peterchen und Fritzchen standen bereits an den Sehscharten der Burg und hielten Ausschau nach den Feinden. Weitere Aufgaben würden dann folgen, so teilte Kunibert dies mit.
Die Gruppe mit den größeren Kindern – hier war ja Sven mit dabei – musste sich mit verschiedenen Aufgaben befassen, z.B. neue (Holz) Schwerter nach Vorlage schnitzen, die Burg innen und außen ständig kontrollieren usw. Wieder andere aus der Gruppe der Größeren hatte dafür zu sorgen, dass in der Küche das Feuer angemacht wurde (hier war ein Aufseher mit dabei) und das Essen zubereitet werden konnte. Das Kochen übernahmen Frauen, die extra für diesen Tag auf die Burg gekommen waren. Es waren, außer Kunibert, noch einige Männer und Frauen anwesend, die alle in der entsprechenden Rittertracht gekleidet, den Burgführer Kunibert unterstützten.
Unsere Helden, die Ritter Peterchen und Fritzchen, schauten nach den „Feinden“ und Fritzchen meinte auf einmal ganz aufgeregt, tatsächlich einen sich anschleichenden Feind im Gebüsch entdeckt zu haben. Er wollte schon Meldung machen, da stellte sich aber heraus, dass es nur eine Kuh war, die mit ihren Artgenossen auf der Wiese weidete und aus dem Gebüsch hervorkam. Peterchen fand das Ausschauhalten bald etwas langweilig und überredete Fritzchen daher, doch etwas in den Burgräumen herumzulaufen –quasi auf Entdeckertour gehen.
Auf den Aussichtsposten könnten sie ja schnell wieder zurückkehren und niemand würde ihr Fehlen bemerken und Feinde scheinen ja keine zu kommen. Gesagt, getan! Fritzchen war sofort begeistert etwas anderes zu unternehmen, denn er war noch immer enttäuscht, dass kein Feind, sondern nur eine Kuh sich in der Nähe der Burg aufhielt.
Da Kunibert gerade bei der anderen Gruppe war, bemerkte er nicht, dass sich die 2 Späher von ihrem Ausschauposten davonschlichen.
Es war total spannend für die beiden Freunde, durch die vielen Burgräume zu laufen und dazu noch als richtige (verkleidete) Ritter. Plötzlich standen sie vor einer großen, schweren Holztüre. „Dahinter ist bestimmt ein Geheimnis“, vermutete Peterchen und Fritzchen wollte ganz schnell von dieser Türe weg. Aber nicht so sein Freund, das kleine Peterchen.
„Komm, lass uns fest gegen die Türe drücken, bestimmt geht sie auf,“ meinte er aufgeregt zu Fritzchen. „ Und dann sehen wir was dahinter ist. Schließlich siegte die Neugierde und mit aller Kraft versuchten die beiden Freunde die Türe zu öffnen. Und tatsächlich, die schwere Türe knarrte und knarrte, aber plötzlich ließ sie sich öffnen. Wow, was für ein Raum war denn das? Unsere Helden standen an der Türe und waren sprachlos. Vor ihnen lag ein sehr großer Saal und in diesem standen links und rechts auf großen Sockeln, verschiedene Ritterrüstungen.
Ein bisschen unheimlich wirkte der Raum schon auf die Kinder und sie wussten nicht so recht, ob sie nicht schnell wieder die Türe schließen und verschwinden sollten. Aber wie schon gesagt, die Neugierde war größer. „Das ist bestimmt der große Rittersaal, den wir bisher noch nicht gesehen haben,“ meinte Fritzchen. „Wenn das der Saal ist, dann dürfen wir hier nicht hinein“, sagte Peterchen, „die Ritterrüstungen, die hier stehen, sollen sehr wertvoll sein und daher ist der Raum meist geschlossen“, so hat mein Vater mir das erzählt. „Kunibert hat uns ja auch nicht erlaubt, geschlossene Räume in der Burg zu betreten“, sagte Fritzchen. Beide Jungs rührten sich nicht von der Stelle und überlegten, was sie nun machen sollten.
Sie beschlossen aber, da sie nun schon an der Türe standen, ganz kurz einmal durch den Saal zu laufen, die Ritterrüstungen anzuschauen und danach schnell wieder raus und die Türe schließen. Und dann sofort wieder auf ihren Aussichtsposten und niemand würde etwas bemerken. Sie hielten sich an den Händen ( besser ist besser ) und mutig liefen sie an den Ritterrüstungen vorbei. Toll, diese Rüstungen, sie waren blitzeblank geputzt, glänzten und sahen aus, als wären da noch echte Ritter drin. „Mir ist das ein bisschen unheimlich, ich möchte schnell wieder hier raus“, meinte Fritzchen zu Peterchen. Der aber lachte seinen Freund aus und meinte, dass das doch nur Rüstungen wären, ohne Ritter.
Na ja, so ganz geheuer war auch Peterchen das hier nicht, aber er wollte seinem Freund seine Unsicherheit nicht zeigen, denn tatsächlich sahen die Ritterrüstungen sehr unheimlich aus, wie sie so dastanden mit den geschlossenen Visieren. „ Wir gehen noch bis ans Ende des Saales und danach laufen wir zurück. Dann haben wir alle Rüstungen gesehen“ sagte Peterchen und Fritzchen nickte. Also schauten sie sich alles an und liefen dann zurück, Richtung Türe.
Als sie ungefähr in der Mitte des Raumes waren, hörten sie ganz plötzlich ein Scharren und Klopfen. Ganz leise, aber dennoch zu hören.
Die beiden Freunde blieben erschrocken stehen. „Komm wir verstecken uns, “ sagte Peterchen und zog seinen Freund hinter einen großen Schrank. Hier fühlten sie sich etwas sicherer und von hier aus konnten sie den Saal beobachten. Kamen die schauerlichen Geräusche vielleicht aus einer der Rüstungen? „Wenn doch nur Kunibert käme und uns hier herausholt,“ meinte Fritzchen sehr weinerlich und Peterchen konnte ihn jetzt nicht trösten, denn ihm war das nun auch nicht mehr geheuer.
„Kunibert wird uns suchen und bestimmt bald finden!“ sagte Peterchen. Da, plötzlich, war wieder dieses knarrende Geräusch zu hören –rührte sich nicht eine Ritterrüstung da hinten in der Ecke? Tatsächlich die Arme bewegten sich auf einmal und das Visier wurde auf und zu geklappt.
Und dann stieg die Ritterrüstung urplötzlich von ihrem Sockel. Laut scheppernd setzte sie langsam einen Fuß vor den anderen und kam, mit heruntergeklapptem Visier, immer näher und näher. Und dabei kamen aus dem inneren der Rüstung ganz furchtbare Geräusche, hörte sich an, als würde eine Stimme aus der Rüstung versuchen zu sprechen .Aber das klang nicht menschlich – jedenfalls hörte es sich für Peterchen und seinen Freund ganz schrecklich an. Die zwei Freunde saßen zusammengekauert hinter dem Schrank und zitterten am ganzen Körper. Bestimmt war ihr Zittern zu hören, denn auf einmal blieb die Ritterrüstung genau vor dem Versteck der beiden Freunde stehen. Die Rüstung hob das Schwert und fing an zu sprechen: „Wer wagt es die Ruhe der Ritter hier zu stören und ist in unseren Saal eingedrungen? Der Feind soll sich zeigen und dem Kampf stellen!“ So tönte es schauerlich aus dem Inneren der Rüstung.
Das war aber nun zu viel für unsere Helden. Sie versuchten leise zu sein, aber das Weinen konnten sie doch nicht unterdrücken.“ Wir wollten niemand stören, uns nur die Rüstungen anschauen und dann wieder gehen“, sagte schluchzend und aber ganz mutig unser Peterchen in Richtung der Ritterrüstung. Sie getrauten sich nicht aus dem Versteck, aber wenigstens wollten sie versuchen mit dem „Ritter“ zu sprechen. Aber die „Rüstung“ sagte nichts und blieb einfach stehen. Unsere zwei Helden konnten nicht fliehen – jede Richtung war versperrt. Plötzlich hörten sie laute Rufe und Stimmen und auf einmal standen Kunibert und die anderen Burgmitarbeiter mitten im Saal. Und dann ging es ganz schnell, Kunibert öffnete die Ritterrüstung und holte den „Ritter“, der sich in der Rüstung befand an das Tageslicht. Es war Sven, der sich diesen üblen Spaß erlaubt hatte, in die Rüstung geklettert war und Peterchen und Fritzchen erschrecken wollte. Er hatte beobachtet, dass die beiden sich von ihren Aussichtsposten entfernt hatten und ist ihnen nachgeschlichen. Das mit dem Erschrecken, ist ihm dann gründlich gelungen. Die beiden Freunde standen immer noch zitternd und verweint vor Kunibert und waren vor Schrecken ganz aufgelöst.
Nachdem sich dann aber alle wieder etwas beruhigt hatten, rief Kunibert die Ritter und das Gefolge zu einer Versammlung auf dem Burghof zusammen. Wie es früher auch Brauch war, mussten die „Täter“ bestraft werden und das waren nun einmal die beiden Freunde Peterchen und Fritzchen, die sich unerlaubterweise von ihrem Ausguck auf der Burg entfernt hatten und dazu auch noch in einen verbotenen Raum eingedrungen waren – ein furchtbares Vergehen. Und es betraf selbstverständlich auch den Sven, der etwas sehr Schlimmes gemacht hatte, nämlich in eine echte Ritterrüstung eingestiegen war (das war natürlich verboten) und dazu auch noch Kinder furchtbar erschreckt hatte. Ein ganz schlechter Scherz war das.
Kunibert schaute die drei Sünder lange an und erklärte, dass die Verurteilten früher in dem dunklen Burgverlies bei Brot und Wasser ihre Strafe verbüßen mussten. Er hatte sich aber eine andere Bestrafung ausgedacht: die drei Jungs müssten die Ritter beim Rittermahl bedienen, dann in der Küche essen und danach helfen die Burgküche aufräumen.
Lange Gesichter bei Peterchen, Fritzchen und dem Sven, aber dennoch waren alle drei froh nicht in das Burgverlies zu müssen. Sie entschuldigten sich bei Kunibert und versprachen, dass sie sich in Zukunft immer an die Anweisungen halten würden und sie alles so machen, wie Kunibert das bestimmt hatte. Dass sie aber keine Lust auf das Bedienen und Saubermachen hatten, war ihnen absolut anzusehen.
Mittlerweile war das Rittermahl bereits fertiggekocht (die Ritter hatten sich Würstchen und Pommes Frites gewünscht) und die Oberküchen-Burgfrau rief die Ritter zum Essen.
Peterchen, Fritzchen und der große Sven, wollten gerade anfangen die Ritter zu bedienen, als sie Kunibert auf die Seite nahm und ihnen sagte, dass sie alle Strafen erlassen bekommen, denn die ganzen Burgmitarbeiter hatten ein gutes Wort für sie eingelegt und schließlich hatten sie sich ja auch bei Kunibert entschuldigt. Puuh, das war natürlich für die Drei ein großes Glück, sie durften sich zu den anderen an den Tisch setzen und konnten das Essen genießen und brauchten auch nicht beim Aufräumen mithelfen. Sie waren glücklich und stopften sich ihre Bäuche mit dem leckeren Essen voll. Selbstverständlich war das überstandene Abenteuer auch während des Essens ein großes Thema – schließlich war es ja eine große Aufregung für alle Burgbewohner gewesen und es wurde darüber viel geredet und gelacht.
Später, nach dem Essen kamen die Eltern und holten ihre müden und vollgefutterten Ritter wieder ab. Es war doch eine aufregende Sache so einen ganzen Tag auf der Burg zu verbringen.
Peterchen und Fritzchen erzählten ihren Eltern voll Begeisterung von den Erlebnissen auf der Burg, aber die Sache mit dem Ausflug in den Rittersaal und die anschließende „Gerichtsverhandlung“ behielten sie für sich. Und auch der große Sven sprach nicht darüber. Er ging den beiden Freunden einfach aus dem Weg. War auch besser so, denn Kunibert hatte sich den Sven noch einmal separat vorgeknöpft und danach war dieser ziemlich kleinlaut und ließ die beiden Freunde in Ruhe.
Peterchen und sein Freund das kleine Fritzchen hatten nach einigen Tagen bereits die Aufregung in der Ritterburg vergessen und warteten schon wieder sehnsüchtig auf den nächsten Burgbesuch und das nächste Abenteuer, das sie dort bestimmt wiedererleben würden.
Das Gummistiefel-Monster
Geschichte hier vorlesen:
Der Sommer war auf einmal vorbei. Erst dachte man, dass es noch lange warm bleibt, die Tage ganz lang hell sind und tagsüber meistens die Sonne scheint und dass man keine warmen Sachen anziehen muss.
Aber plötzlich, von heute auf morgen, wurde es Herbst und die warmen Anziehsachen wurden von Mama wieder aus dem Schrank geholt und die Sommersachen kamen ganz nach hinten in den Schrank. Wie jedes Jahr. Und da das kleine Peterchen, wie alle Kinder, stark am Wachsen war, passten die Anziehsachen fast alle nicht mehr und wurden für den kleinen Bruder aufgehoben.
„Peterchen, wir müssen unbedingt einkaufen fahren, du brauchst neue Pullover, Hosen, einen Anorak und vor allen Dingen neue, feste Schuhe und unbedingt gute Gummi-Stiefel.“ So sprach Peterchens Mutter und einen Tag später wurden die neuen Kleidungsstücke und die Schuhe gekauft und Peterchen war für den Herbst und die kommenden kalten Tage bestens eingekleidet. Am meisten freute sich unser Held allerdings über das Paar neue Gummistiefel.
Sie waren dunkelgrün und hatten eine ganz feste Sohle. Sahen aus, wie die Gummistiefel von seinem Vater. In Papas Stiefel ist Peterchen früher immer so gerne reingestiegen und hat versucht damit zu laufen. Die Erwachsenen haben dann immer sehr gelacht über den kleinen Jungen in den viel zu großen Stiefeln. Peterchen war sehr stolz, dass er jetzt eigene, grüne, Gummistiefel besaß!
Papas Gummistiefel standen immer sauber geputzt im Schuppen und Peterchen hatte vor, seine neuen Stiefel direkt neben die von Papa zu stellen. Genauso sauber wie Papas Stiefel sollten sie auch sein! So der Plan! Es war klar, dass im Haus keine Gummistiefel getragen wurden und schon gar keine dreckigen!
Zum Glück, für Peterchen und die Gummistiefel, gab es aber bald einen richtigen Herbst- Regen-Matsch-Wetter-Nachmittag, mit super vielen Pfützen auf dem Spielplatz und den Gehsteigen. Da konnte Peterchen die nigelnagelneuen Gummistiefel sofort anziehen und so richtig ausprobieren! Das kleine Fritzchen kam vorbei und hatte ebenfalls Gummistiefel an (allerdings so gelbe – eher was für kleine Kinder) und holte seinen Freund zum Spielen ab.
War so richtig obercool durch- und vor allen Dingen in die Pfützen zu hüpfen, keine, noch so kleine, Pfütze wurde ausgelassen. Auf dem Spielplatz trafen sich die beiden Freunde mit anderen Gummistiefel-Kindern und nach gut einer Stunde, konnte man die Kinder und die Farbe der Stiefel nicht mehr erkennen – alle waren voll Schlamm und dieser Schlamm spritzte natürlich überall hin. Kleider, Gesichter, alles war verdreckt. Es war ein herrlicher Nachmittag – so richtig nach dem Herzen der Kinder.
Wie immer gingen die Stunden viel zu schnell vorbei und ein sehr dreckiger, kleiner Peter und ebenso dreckiger, kleiner Fritz, rannten so schnell es ging nachhause, schließlich wollten sie keinen Ärger haben wegen Zuspätkommens! An den Füßen hatten Sie Gummistiefel, an denen kiloweise der Schlamm klebte. Vor lauter Begeisterung über den tollen Nachmittag, vergaß unser Held, dass er an der Haustüre ja seine Gummistiefel ausziehen und saubermachen sollte.
Er öffnete die Türe und rannte sofort zu seiner Mutter in das Wohnzimmer, um ihr von seinen Erlebnissen zu erzählen. Allerdings lief er dabei durch den Flur, dass Esszimmer in das Wohnzimmer und hinterließ überall eine Schlammspur. Peterchens Mama saß im Wohnzimmer mit ihren drei besten Freundinnen beim Kaffeetrinken.
Alle schauten ganz entsetzt – erst auf Peterchen und dann auf seine Gummistiefel und die Dreckspur auf dem Teppich, auf dem Peterchen gerade stand. „Oh weh, so ein Mist, jetzt ist es zu spät zum Stiefel ausziehen,“ dachte Peterchen und schaute seine Mutter ganz schuldbewusst an.
Mamas Freundinnen schauten auch irgendwie ein bisschen „komisch“ – hatten wohl noch nie Schlammspuren auf dem Boden und ein Kind in Gummistiefeln gesehen! Jedenfalls dachte sich das unser Held. Die Mama stand auf und ging aus dem Zimmer – sie ließ ihren Sohn einfach so auf dem Teppich stehen – ohne ein Wort zu sagen! Als sie wieder ins Zimmer kam, hatte sie einen Putzeimer und ein Wischtuch dabei und drückte Peterchen alles in die Hand.
Es war klar, er musste nun den ganzen Boden, in allen Zimmern, saubermachen. Dass er dabei keine Freude hatte, ist wohl sonnenklar. Peterchen hatte zwar ein schlechtes Gewissen, aber er fand, dass er doch nur vergessen hatte, die Stiefel auszuziehen – extra hat er den Dreck nicht ins Haus gebracht und so einen „Aufstand“ musste man ja nun wirklich nicht machen.
Er putzte, so gut er konnte, den Dreck weg (bis auf den Teppich, da hatte Mama bereits gesaugt). Seine schmutzigen Stiefel stellte er neben die Haustüre, saubermachen wollte er diese jetzt aber nicht mehr, kam ja bestimmt wieder Dreck dran! Wie ein begossener Pudel, mit einem schlechten Gewissen, ging Peterchen dann wieder in das Wohnzimmer.
Da nahm eine, von Mamas Freundinnen, Peterchen auf die Seite und fragte ihn, ob er schon von dem Gummistiefel-Monster gehört hätte? Peterchen schüttelte den Kopf und wollte sofort Näheres über das Monster wissen. Dazu muss man wissen, dass unser Held ein besonderer Monster-Liebhaber war.
Ob es Spielfiguren waren, oder Verkleidungen, oder Geschichten aus Büchern, alles was mit Monstern zu tun hatte, interessierte Peterchen sehr! Egal, um welche Art von Phantasie-Monster es sich handelte.
Jedenfalls erzählte Mamas Freundin Ulli (die mochte Peterchen sowieso am liebsten) Peterchen, dass sie einmal von dem Gummistiefel-Monster gehört hätte und dass dieses Monster mit angeblich mit großen, grünen Gummistiefeln herumlaufen würde. Und dass, das Monster nur in der kalten Jahreszeit auftaucht – und, dass niemand wirklich weiß, ob es dieses Wesen überhaupt gibt! Mehr konnte sie nicht sagen, Peterchen sollte seine Eltern fragen, vielleicht wissen diese etwas mehr und würden ihm bei der Gutenachtgeschichte darüber erzählen.
Unser Held freute sich ausnahmsweise sehr auf das Zubettgehen, denn dann würde er sofort nach dem Monster fragen.
Und tatsächlich, Peterchens Papa setzte sich zu seinem Sohn auf das Bett und begann, nachdem Peterchen ihn danach gefragt hatte, von dem Gummistiefel-Monster zu erzählen.
„Dieses Wesen, Gummistiefel-Monster genannt,“ so begann der Papa und kratzte sich dabei an der Stirn, „hat noch nie jemand wirklich gesehen, aber viele Leute erzählen Geschichten darüber, also weiß man auch nicht wirklich, ob es das Monster tatsächlich gibt.“
Was er, der Papa, darüber schon gehört hat, ist, dass das GSM (Gummistiefelmonster) immer große, grüne Gummistiefel an den Füssen haben soll. Es wurde angeblich noch nie im Sommer gesehen, sondern wäre immer nur im Herbst oder Anfang Winter aktiv. Auch wird erzählt, dass das GSM, wenn es auftaucht, sehr dreckige Stiefel an den Füßen hat und eine Schlammspur auf dem Weg hinterlässt. Und genau solche Fußspuren sollen wohl schon einige Leute gesehen haben. So wird jedenfalls erzählt.
Das Besondere scheint aber zu sein, dass das Monster immer nur da auftaucht, wo schmutzige Gummistiefel vor den Haustüren stehen. Fast so, als würde das Monster die Gesellschaft von solchen schmutzigen Stiefeln suchen. Und dann scheint es überhaupt nicht daran interessiert zu sein, dort aufzutauchen, wo saubere Gummistiefel vor der Haustüre stehen! Auch das wird so erzählt.
„Papa, ich habe meine Stiefel ungeputzt vor der Haustüre stehen“, beichtete Peterchen seinem Papa. „Könnte das GSM auch vor unsere Haustüre kommen? “Ja, mein Sohn, das kann ich Dir nicht beantworten, ich weiß es wirklich nicht! “ „Weißt Du auch nicht, was das GSM vor den Haustüren macht?“ fragte Peterchen weiter. „Will es in das Haus?“ „Nein, ich habe gehört, dass das GSM anscheinend nur die schmutzigen Stiefel mitnimmt und verschwindet und die Kinder –oder auch Erwachsenen- haben dann keine Gummistiefel mehr, “sagte der Papa zu Peterchen.
Papa meinte, dass es am besten ist, die Gummistiefel immer „einigermaßen“ sauber draußen stehen zu lassen –und – wenn sie nicht gebraucht werden, in den Schuppen zu stellen. Genauso wie er das immer mit seinen Stiefeln machte. Dann würden sie auch sicher keinen Besuch von wem auch immer bekommen, der die Stiefel mitnehmen würde.
Das leuchtete Peterchen ein und er bat daraufhin seinen Papa, noch einmal aufstehen zu dürfen, damit er ganz schnell, wenigstens die Stiefel ein bisschen saubermachen konnte. Der Papa nickte und holte die Stiefel von Peterchen in das Haus und gemeinsam reinigten sie diese so gut es ging und stellten sie wieder vor die Türe.
In dieser Nacht hatte Peterchen einen Traum von einem Wesen, dass komplett aus grünen Gummistiefeln bestand – es lief von Haus zu Haus und suchte nach schmutzigen Gummistiefeln, die es dann mitnahm.
Am nächsten Morgen, sah Peterchen, dass seine Gummistiefel noch da waren und war darüber sehr erleichtert. Seinem Freund, dem kleinen Fritzchen erzählte er die Geschichte vom GSM und im Kindergarten auch gleich seiner Erzieherin, der Susanne. Susanne hörte aufmerksam zu und sagte, dass sie auch so Geschichten von dem Monster, dass Gummistiefel trug und die schmutzigen Stiefel nachts mitnahm, gehört hätte.
Aber wie wir wissen, gibt es ja keine Monster, meinte Susanne und trotzdem ist es am besten, seine Gummistiefel immer sauberzumachen, dann werden diese bestimmt auch nicht mitgenommen, egal von wem!
“Das stimmt“, meinte Peterchen, „die Stiefel von meinem Papa sind auch immer an ihrem Platz und noch nie verschwunden. Und Papa macht die Stiefel immer sauber!“ So kam es, dass sowohl Peterchen, als auch Fritzchen, in der nächsten Zeit nicht vergassen, ihre schmutzigen Stiefel zu reinigen, natürlich nur wenn das erforderlich war und sie vor die Haustüre zu stellen. Denn schließlich wollte keiner der beiden Freunde nachts Besuch von einem Monster haben……..obwohl es ja keine Monster gibt, wie wir alle wissen, aber trotzdem, man weiß ja nie und besser ist besser!
Bei den Indianern
Hier Geschichte vorlesen:
Wir wissen alle, dass es in Wirklichkeit keine richtigen Indianer mehr gibt, die sind ja alle schon lange beim großen Manitu und rauchen immer die Friedenspfeife. Weil aber alle Menschen die Indianer und ihre Sitten und Gebräuche so gut finden, ist dieses Indianervolk auch nicht vergessen. Die Erwachsenen auf der ganzen Welt haben in allen Ländern heute noch Treffen, wo sie sich als Indianer verkleiden und so wie die Indianer früher, leben.
Es gibt Vereine, meist heißen diese „Western-Club“, die das Indianerleben pflegen und hier muss man, wie bei einem Fußball- oder Handball- oder Tennisclub oder so, einen Mitgliedsbetrag bezahlen und dann ist man Mitglied von so einem Indianer- oder Westernverein. Natürlich dürfen die Vereinsmitglieder auch mal Freunde oder interessierte Leute zu ihren Veranstaltungen einladen! Und hier sind wir beim Thema unserer Geschichte.
Peterchen, der Held unserer Erzählungen, hatte doch tatsächlich eine Einladung zu dem Westernverein seines Wohnortes bekommen. Natürlich in Begleitung seines Papas und er durfte noch einen Freund, oder Freundin, mitbringen, oder auch die Mama. Als Papa seinem Peterchen die Einladung vorlas, hüpfte dieser vor Freude wie ein Ping-Pong-Ball in der Küche herum.
„Ich gehe zu den Indianern, Mama“, rief er immer wieder. Seine Mama war gerade am kochen und hatte natürlich nicht so viel Zeit, aber sie freute sich für ihren Sohn und diese tolle Einladung. „Wenn wir gegessen haben – habe ich Zeit und dann reden wir mal über diese Veranstaltung und überlegen uns was Du anziehen kannst“, sagte sie zu Peterchen und dieser war damit einverstanden.
Das diese Einladung überhaupt zu der Familie von Peterchen kam, hatten sie dem Onkel Helmut zu verdanken. Onkel Helmut, er war Papas Bruder und hatte (außer, dass er auch so tolle Sachen wie ein Zelt hatte) auch eine Mitgliedschaft in dem Western-Verein des Ortes. Er war quasi der Ober-Indianer da. Peterchen hatte seinem Papa schon oft in den Ohren gelegen, dass er den Onkel Helmut mal in dem Indianerclub besuchen möchte. Aber bisher hatte das einfach nicht geklappt – irgendwie waren die Indianer in ihrem Verein immer mit irgendwelchen Festen beschäftigt und hatten keine Zeit.
Peterchens Papa hatte seinen Sohn immer vertröstet und nun endlich hat es geklappt! Die Einladung war für den kommenden Samstag – aber mit entsprechender Indianerkleidung! Wenn man ohne Indianerkleidung war, konnte man nicht zu den Indianern.
Der Western-Club e.V. war außerhalb des Dorfes. Drumherum war eine hohe Hecke und Peterchen hatte schon oft sehnsüchtig davorgestanden und gehört wie innerhalb der Hecke gesprochen, gelacht und anscheinend richtig indianisch gefeiert wurde. Auch Rauch hatte er schon einmal aufsteigen sehen. Und nun durfte er selbst dazu! Einfach nur Klasse.
Wenn doch nur die Woche schnell vorübergeht, so waren bei Peterchen ständig die Gedanken und er war überhaupt nicht mehr richtig anwesend. Alles dauerte ihm zu lange. Es sollte endlich Samstag werden. Natürlich wurde sein bester Freund Fritzchen (sorry Mama) gefragt, ob er mitmöchte. Und logo: Fritzchen war ebenfalls aus dem Häuschen, dass er mit zu den Indianern durfte.
Es wurden Indianerkostüme anprobiert, schließlich waren ja von Fasching noch einige Sachen im Schrank und nach einigen Anproben hatten sowohl Peterchen, sein Papa und Fritzchen endlich die richtige Kleidung. Die Jungs hatten Indianerkostüme und waren im Gesicht geschminkt (so ein bisschen sahen sie aus wie ihr Held aus den Kinderbüchern, der Yakari) und der Papa von Peterchen sah wie der Bruder von Winnetou aus. Endlich war es soweit, zu Fuß gingen die beiden Kinder und der Papa durch das Dorf zu dem Western-Club.
Schon von weitem hörte man Trommeln und Gesänge. „Sind die Indianer auf Kriegszug?“, wollte Fritzchen wissen. Aber Peterchens Papa sagte, dass diese wohl ein Fest feiern würden, in den Krieg mit den weißen Siedlern würde nicht mehr gezogen und alles ist nur noch friedlich, meinte er.
Am Eingang von dem Western-Club stand eine Indianerin (sie sagen Squaw dazu, erklärte der Papa) und verlangte die Einladung. Sie schaute sich die Jungs genau an und sagte sehr streng, dass sie sich an alle Regeln der Indianer halten müssten! Das wäre sehr wichtig, sonst müssten sie sofort das Indianerdorf wieder verlassen. Beide Jungs nickten heftig und endlich, endlich waren sie in dem berühmtem Western-Club und zwar mittendrin.
Wow, hier liefen doch tatsächlich alle als Indianer verkleidet herum. Es waren richtige Indianerzelte aufgebaut und davorstanden und saßen die Indianer. Manche rauchten, manche waren ins Gespräch vertieft und richtige Indianer-Pferde hatten sie an Pfähle angebunden.
Peterchen schaute sich vorsichtig um, ob er nicht irgendwo einen Marterpfahl entdeckte und da dann vielleicht einen weißen Siedler, der daran festgebunden war. Fritzchen meinte ganz leise zu Peterchen, dass sie mal genau schauen sollten ob nicht irgendwo ein großer Topf war, in dem auch ein weißer Sieder oder so, gekocht würde? „Ach Blödsinn Fritzchen“, meinte Peterchen, „das ist doch nicht bei den Indianern, die kochen doch nicht ihre Feinde, das machen nur die Menschenfresser im Urwald!“ “ Gut, da bin ich froh, “ sagte Fritzchen und war sehr erleichtert, dass hier niemand gekocht wurde. Und Peterchen war auch sehr froh, dass er keinen Marterpfahl entdeckte. Man weiß ja nie und so ganz geheuer war den beiden Jungs das hier bei den Indianern nicht. Schließlich kannte man ja nicht die Gewohnheiten und in den Indianerfilmen sind die auch nicht so zimperlich mit ihren Feinden.
Auf einmal kam ein sehr großer Indianer, sah aus wie der Häuptling, zu den dreien und begrüßte herzlich Peterchens Papa. Der Große lud die drei zu sich in seinen Wigwam ein! Was eine aufregende Sache und wieso kannte Papa den Häuptling überhaupt? Peterchen war ganz und gar hin und weg und begeistert wie das hier aussah und Fritzchen ging es genauso. Im Wigwam (das ist ein tolles Indianer-Zelt) bekamen die beiden Jungs einen Tee aus Schalen von einer Squaw gereicht und die Männer tranken irgendein anderes Getränk aus Holzschalen. So wie das roch, war das bestimmt ein indianisches Feuergetränk, dachte sich Fritzchen.
Die Squaw war vermutlich die Häuptlingsfrau, jedenfalls nahmen die beiden Jungs das an. Der Indianer-Häuptling –anscheinend kannte er die beiden Jungs- fragte ob es den Kindern gefällt im Indianerdorf? Die beiden nickten heftig und sagten, dass es ganz toll wäre.
“na dann schaut mal zu was gleich passiert“, sagte der Häuptling und setzte sich mit Papa, seiner Indianer-Frau und den beiden Jungs Peterchen und Fritzchen, vor das große Zelt.
Auf einmal wurden die Trommel immer lauter und lauter und die Indianer-Männer bildeten einen großen Kreis und setzten sich. Es wurde eine Pfeife herumgereicht und jeder Indianer zog daran. „Die gehen doch auf Kriegszug“, meinte leise flüsternd Peterchen zu Fritzchen, „ich hab’s doch gewusst!“ Fritzchen nickte und gebannt schauten beide Jungs was hier so passierte.
Als die Trommeln ganz laut geschlagen wurden, kamen plötzlich aus anderen Wigwams etliche sehr stark angemalte Indianer in den Kreis und fingen an zu tanzen. Immer schneller schlugen die Trommeln und immer schneller tanzten die Indianer.
Die beiden Kinder waren nun ganz sicher, dass sie mittendrin in einer Kriegsvorbereitung wären. Das war hier alles echt, ganz sicher. Peterchen schaute zu seinem Vater – aber diesen schien dies hier nicht so zu beunruhigen, denn er lachte mit dem Häuptling und dessen Indianersquaw und trank schon wieder so eine Schale von dem Feuergetränk.
Dass Papa keine Angst hat, wunderte sich Peterchen und war im Geiste schon am planen wie er den Papa retten würde, wenn die Indianer auf ihren Kriegspfad aufbrechen würden. Auf keinen Fall wollte er, dass der Papa damit müsste. Schließlich wollten sie ja wieder nachhause zu Mama.
Der Indianertanz ging unter dessen weiter und die im Kreise sitzenden bemalten Indianer fingen nun an auch noch zu singen. In den Ohren von Peterchen und Fritzchen klang dieser Gesang wie Kriegsgeheul. Das hatten sie auch schon in Indianerfilmen gesehen.
Wo war eigentlich der Onkel Helmut, Papas Bruder? Der war doch sowas wie ein Oberindianer und der könnte sie sicher beschützen. Jedenfalls wollte Peterchen gleich mal seinen Vater fragen, wo der Onkel ist als plötzlich ein ganz lauter Knall ertönte und darauf eine große Rauchwolke in den Himmel stieg.
„Das sind Kanonen, jetzt kommen die Feinde, wir müssen schnell weg,“ sagte Peterchen zu Fritzchen und die beiden rannten schnell zu Peterchens Papa und versteckten sich hier seinem Rücken.
Da fing der Häuptling plötzlich furchtbar an zu lachen. Lachte er die Jungs vielleicht aus? Und dann kam durch den Rauch –mittlerweile war fast das ganze Indianerdorf im Rauch eingenebelt- ein weißes Pferd geritten und darauf saß, es ist nicht zu fassen, der Winnetou, der hob seine Hand und sagte zu allen ganz laut: „ Ya at eeh“! Das bedeutet, ich grüße Euch, flüsterte der Häuptling dem Peterchen ins Ohr.
Peterchen schaute den Häuptling, seinen Vater und den Winnetou an und war ganz sprachlos. „Und jetzt brecht ihr alle zu Eurem Kriegspfad auf?“, fragte er den Häuptling. Der Häuptling schüttelte seinen Kopf und lachte nur noch lauter. Auf einmal nahm er seine Perücke ab und zum Vorschein kam der Onkel Helmut, der den Peterchen in seine Arme nahm.
„Das hier ist alles eine Verkleidung und wir spielen ein Indianerfest mit Tanzen, Singen und Feiern und wir haben mit Kriegspfaden überhaupt nichts zu tun!“ Das war natürlich eine Überraschung: der Onkel Helmut war der Häuptling, die Häuptlingsfrau war die verkleidete Tante Sieglinde und alles war nur gespielt und der Winnetou war auch nicht echt und verkleidet. Und der Knall war ein Feuerwerkskörper, so einer der an Silvester angezündet wird. Die Indianer hier waren alle verkleidet und spielten Indianerleben im Indianerdorf. Zwar wussten das die Kinder ja, aber trotzdem wirkte alles so echt und wie dann der Winnetou durch den Nebel ritt…….war schon total abgefahren!
Jetzt war aber auch für Peterchen und Fritzchen endlich klar, dass sie keine Angst zu haben brauchten und von da an waren sie mit den anderen, verkleideten Indianerkindern unterwegs. Es war super aufregend, mit den anderen Verstecken zu spielen und in alle Indianerzelte hinein zu kriechen. Der absolute Höhepunkt des Tages war aber, als am Abend der Onkel Helmut die beiden Freunde fragte, ob es ihnen gefallen hätte und wenn ja, dann sind sie jederzeit herzlich eingeladen zu den Indianerfesten zu kommen. Sie wüssten ja jetzt wie es bei den Indianern zu geht und hätten sich als echte Rothäute bewiesen!
Das ließen sich die beiden Freunde natürlich nicht 2x mal sagen und sofort meldeten sie sich für das nächste Indianerfest wieder an.
Mit den anderen Indianerkindern war auch alles längst ausgemacht und Peterchen und Fritzchen waren mit Sicherheit die glücklichsten Jungs auf der ganzen Erde als sie abends, buchstäblich vor Erschöpfung, in ihr Bett nach diesem aufregenden Tag, fielen. Sie träumten davon, wie sie als Indianer große Abenteuer bestehen und dann mit allen eine Friedenspfeife rauchen würden und nicht das Sandmännchen kam, sondern Winnetou höchstpersönlich ritt auf seinem Pferd Iltschi durch das Traumland zusammen mit seinem Freund Old Shatterhand und seinem Pferd Hatatila.
Howgh !